Intel wird für Achronix Semiconductor Prozessoren im 22-Nanometer-Verfahren fertigen. Das hat Achronix gestern angekündigt. Es ist das erste Mal, dass Intel Halbleiter für einen anderen Hersteller produziert.
Das im kalifornischen San Jose ansässige Achronix will auf Basis von Intels 22-Nanometer-Chips sogenannte Field Programmable Gate Arrays (FPGA) entwickeln. FPGAs sind integrierte Schaltkreise, die nach der Herstellung programmiert werden, sodass Kunden sie an ihre Bedürfnisse anpassen können.
Das Achronix Speedster22i genannte FPGA bietet nach Unternehmensangaben eine um 300 Prozent höhere Leistung und soll 50 Prozent weniger Energie verbrauchen. Die Kosten sollen 40 Prozent unter denen von FPGAs mit einer Strukturbreite von 28 Nanometern liegen. Die auf Telekommunikation, Netzwerktechnik, Industrie und Verbraucher ausgerichteten Chips werden unter anderem Applikationen wie 100G- und 400G-Ethernet-Netzwerke oder LTE-Mobilfunk antreiben.
Der Speedster22i wird zudem das erste kommerzielle FPGA-Produkt sein, das in den USA hergestellt wird. Damit kann es auch vom Militär und der Luftfahrtindustrie eingesetzt werden, die aus Sicherheitsgründen auf im Inland gefertigte Chips angewiesen sind.
„Intel verfügt über die weltweit besten Verfahrenstechnologien, und das Privileg einer strategischen Zusammenarbeit mit Intel ermöglicht uns Verbesserungen bei Geschwindigkeit, Energieverbrauch, Dichte und Kosten“, sagte Achronix-CEO John Holt. „Die Kombination aus Intels fortschrittlichen 22-Nanometer-Prozessen und der FPGA-Technologie von Achronix erlaubt es Speedster22i, andere FPGA-Lösungen, die in den kommenden Jahren erwartet werden, in den Schatten zu stellen.“
Obwohl Intel die Bedeutung des Deals mit Achronix heruntergespielt hat, sehen einige Analysten die Zusammenarbeit als einen möglichen Einstieg Intels in den Bereich Auftragsfertigung an. „Ich glaube, das ist nur der Anfang“, zitiert die New York Times den Piper-Jaffray-Analysten Gus Richard. Dem Bericht zufolge nimmt Intel Anfang 2011 die Fertigung der Achronix-Chips auf.
Intel-CEO Paul Otellini hatte die ersten 22-Nanometer-Prozessoren des Unternehmens, die auf einer fingernagelgroßen Fläche Platz für 2,9 Milliarden Transistoren bieten, vor knapp zwei Jahren vorgestellt. Die Verkleinerung der Strukturen stellt eine Herausforderung für herkömmliche Fertigungsverfahren dar, die auf Fotolithografie setzen, um Schaltkreise auf Halbleiterchips zu drucken.
Er kürzlich hatte Intel die Investition von 6 bis 8 Milliarden Dollar in seine Chipfertigung angekündigt. Das Geld soll in den Bau einer neuen Produktionsstätte und den Umbau vorhandener Standorte in den US-Bundesstaaten Arizona und Oregon fließen. Das Unternehmen will vor allen die Fertigung von Prozessoren mit einer Strukturbreite von 22 Nanometern vorantreiben. Kleinere Strukturen ermöglichen in der Regel mehr Performance und sorgen für verringerte Leckströme.
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