Desktop ohne Microsoft: Arbeiten mit Ubuntu 10.10

Ubuntu 10.10 zeigt, dass es möglich ist, eine Linux-Desktop-Distribution herzustellen, die auch ohne großartige technische Unix-Kenntnisse installiert und benutzt werden kann. Das Setup ist so einfach wie bei Mac OS X oder Windows ab Vista. Probleme mit nicht erkannter Hardware gibt es kaum. Im ZDNet-Test wurde lediglich der Fingerabdruck-Leser eines Acer-8942G-Notebook nicht erkannt. Standard-Devices wie WLAN, Ethernet, Bluetooth und Grafik machen keine Probleme. Auch die meisten UMTS-Sticks lassen sich problemlos verwenden.

Die tägliche Arbeit gestaltet sich genauso komfortabel wie unter Windows oder Mac OS. Viele Dinge werden auf andere Art und Weise gelöst, aber das ist Gewöhnungssache. Der Umstieg von Windows auf Ubuntu ist nicht schwieriger als von Windows auf Mac OS X.

Generell unproblematisch ist das Browsen im Web mit dem vorinstallierten Firefox oder einer Alternative wie Google Chrome. Das gleiche gilt für den E-Mail-Client Evolution. Die Anbindung an Exchange ist hervorragend gelungen. Auch andere Mail- und Kalenderdienste wie Google, iCal, CalDAV, IMAP und POP3 lassen sich integrieren.

Für den geschäftlichen Einsatz ist OpenOffice die Schwachstelle. Die Funktionalität von OpenOffice ist geringer als die von Microsoft Office, aber das sollte nicht das Hauptproblem sein. Es besteht noch immer eine recht hohe Inkompatibilität von Dokumenten. Inhalte werden schlicht und einfach falsch dargestellt, wenn man sie in einem Office-Programm der Konkurrenz öffnet.

Hier müssen sich natürlich die OpenOffice- beziehungsweise LibreOffice-Entwickler noch ein wenig anstrengen. Hauptsächlich ist aber Microsoft gefordert, besser mit den Open-Source-Entwicklern zusammenzuarbeiten, um die Austauschbarkeit der Dateien zu gewährleisten.

Gut eignet sich Ubuntu für die Besitzer von Netbooks, die eine lange Akkulaufzeit anstreben. Durch den geringen Speicherverbrauch und die für Fragmentierung kaum anfälligen Linux-Dateisysteme wie ext3 oder ext4 wird die Festplatte geschont. Auch ältere Notebooks, die mit Windows 7 oder Vista nur träge reagieren, kann man mit Ubuntu wieder flott machen.

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ZDNet.de Redaktion

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