Desktop ohne Microsoft: Arbeiten mit Ubuntu 10.10

Die These, dass Unix grundsätzlich zu kompliziert für Endanwender ist, gilt spätestens seit dem Erscheinen von Mac OS X als widerlegt. Auch das Smartphone- und Tablet-Betriebssystem Android zeigt, dass Benutzerfreundlichkeit nicht viel mit dem darunterliegenden Betriebssystem zu tun hat.

Klassische kostenlose Linux-Distributionen für Desktops und Notebooks wie openSuse, Fedora und Ubuntu können im Markt jedoch nicht recht Fuß fassen. Zwar gibt es einige immer wieder genannte Referenzinstallationen, etwa bei der Stadt München, ansonsten bevorzugen Geschäftsanwender jedoch Windows oder Mac OS X.

ZDNet untersucht am Beispiel von Ubuntu 10.10, ob und wie ein Arbeiten mit ausschließlich kostenlosen Komponenten an einem typischen Büro-Arbeitsplatz möglich ist. Dabei geht es nicht nur darum, wie man mit OpenOffice beziehungsweise LibreOffice statt mit Microsoft Office arbeiten kann und wie man am besten an die E-Mails von einem Exchange-Server kommt, sondern auch um Details wie die VPN-Einwahl in die Firma oder wie man seinen HSPA-Stick unter Ubuntu nutzen kann.

Bevor Ubuntu installiert wird, muss man sich für die 32- oder 64-Bit-Version entscheiden. Nutzer der 64-Bit-Version von Windows haben in der Regel keine Probleme. Bei Ubuntu ist es jedoch angeraten, die 32-Bit-Version zu verwenden. Der 64-Bit-Version bereitet nämlich die Ausführung von 32-Bit-Programmen Schwierigkeiten.

Oft fehlen notwendige 32-Bit-Libraries, die man mühselig aus den einzelnen Paketen heraussuchen muss. Zwar lassen sich diese Probleme allesamt lösen, wer es jedoch vermeiden will, in die Tiefen der Paketstruktur einzusteigen, sollte die 32-Bit-Version verwenden. Wer eine 64-Bit-Desktop-Linux-Distribution sucht, sollte über openSuse nachdenken. Es erlaubt die Installation einer 32-Bit-Laufzeitumgebung, die sehr viele 32-Bit-Libraries enthält.

Anders als unter Windows kann Linux auch in der 32-Bit-Version mehr als 4 GByte RAM nutzen. Das funktioniert unter Ausnutzung der PAE-Technologie. Es bleibt die Beschränkung, dass jeder Prozess nur einen virtuellen Adressraum von 4 GByte zur Verfügung hat. Ubuntu installiert automatisch einen PAE-Kernel, wenn das erforderlich ist. Ansonsten wird der Standard-Kernel installiert. Wer seinen Rechner nachträglich von 2 auf 4 GByte oder aufrüstet, muss den Kernel von Hand tauschen.

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ZDNet.de Redaktion

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