Symbian-Smartphone Nokia N8 (Bild: Nokia)

Die Europäische Kommission (EC) wird das mobile Betriebssystem Symbian mit 22 Millionen Euro fördern. Die Hälfte kommt direkt von der Kommission, die andere Hälfte von der Artemis Joint Technology Initiative. Das Geld soll laut einem Blog-Beitrag an ein Konsortium unter dem Namen „Symbeose“ gehen, in dem die Symbian Foundation Mitglied ist. Symbeose steht für „Symbian – The Embedded Operating System for Europe“.

Zu Symbeose gehören nach Angaben von Blog-Autor Richard Collins, Technology Manager der Symbian Foundation, 24 Unternehmen aus acht europäischen Ländern, die aber im Blog nicht explizit genannt werden. Die Mitglieder seien „führende Gerätehersteller“, „führende Hersteller von Endkundengeräten“ und „Mobilfunkprovider“. Symbian sei zuvor von der Artemis Joint Technology Initiative als „einzigartige Technologie“ identifiziert worden, die „ein wichtiger Konzentrationspunkt europäisch orientierter Software-Entwicklung für Mobilgeräte“ ist.

Die Artemis Joint Technology Initiative ist ein Arm der 2007 gegründeten europäischen Industrievereinigung Artemis-ia mit laut Website 62 Mitgliedern. Ein Mitglied der Vereinigung der Hersteller von Embedded-Systemen ist Nokia, Gründer der Symbian Foundation und Anbieter von Symbian-Smartphones.

Collins schreibt, dass das Geld in mehrere Projekte zur „Entwicklung von Technologien der nächsten Generation für die Symbian-Plattform“ fließen soll. Als Beispiel erwähnt er weitere Verbesserungen bei der Energieeffizienz von Mobilgeräten und bei der Unterstützung von Cloud-Computing-Funktionen. Außerdem sollen Zukunftsperspektiven für Mobilgeräte und mobile Plattformen ausgelotet werden. Symbeose werde alle Vorhaben mit Open-Source-Code verwirklichen.

Symbian ist immer noch das weltweit am meisten verbreitete Betriebssystem für Mobiltelefone, obwohl es mit der Konkurrenz von Apples iPhone, Blackberry-Smartphones und Android-Geräten zu kämpfen hat. Die Symbian Foundation wurde 2008 von Nokia gegründet, ihr Gründungsdirektor Lee Williams trat im Oktober 2010 zurück.

Im September hatte Sony Ericsson erklärt, es werde in Zukunft keine Telefone mit Symbian-Betriebssystem mehr entwickeln. Man wolle aber Mitglied der Foundation bleiben. Samsung, ebenfalls Mitglied, hat mit Bada mittlerweile ein eigenes Betriebssystem auf dem Markt. Motorola ist von Symbian auf Android umgestiegen. Nokia selbst hält Symbian die Treue und kündigt auch Smartphones mit Symbian 4 an. Die Finnen haben aber mit dem gemeinsam mit Intel entwickelten MeeGo noch ein weiteres Betriebssystem auf der Hinterhand.

ZDNet.de Redaktion

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