Der Sicherheitsanbieter Trend Micro ist verärgert über Microsoft. Letzteres verbreitet seinen kostenlosen Virenscanner Security Essentials seit vergangener Woche über einen in Windows integrierten Update-Service, wie Computerworld berichtet.
Security Essentials steht Anwendern in Großbritannien und den USA nun als optionaler Download zur Verfügung. Die Software läuft unter Windows XP, Vista oder Windows 7.
„Die Kommerzialisierung von Windows-Updates, indem andere Software darüber verteilt wird, wirft schwerwiegende Fragen über unlauteren Wettberb auf“, erklärte Carol Carpenter, General Manager für Consumer und Kleinunternehmen bei Trend Micro. Die Aktualisierungen seien de facto Erweiterungen des Betriebssystems. Anwender hätten keine andere Wahl, als sie zu installieren. „Wir denken nicht, dass Updates so genutzt werden sollten.“
Wenn Windows auf einem PC keinen funktionierenden Virenscanner vorfindet, fügt Microsoft Security Essentials automatisch zu den optionalen Microsoft-Updates hinzu. Der Konzern betonte, er biete seinen Virenschutz explizit nicht via Windows-Aktualisierung an, sondern über das umfangreichere Microsoft-Update. Dieses liefert neue Software-Versionen auch abseits des Betriebssystems, etwa für den Media Player. Freilich ist auch das Windows-Update darin enthalten.
Laut Computerworld ist für Anwender der Unterschied der beiden Pakete schwer ersichtlich: Unter Vista und Windows 7 werden sie in der Standardeinstellung gemeinsam zum Herunterladen angeboten. „Wir begrüßen den Wettbewerb“, sagte Carpenter. „Was uns aber beunruhigt, ist ein Hersteller, der seinen Einfluss nutzt, um seine eigene Lösung auf unfairem Weg voranzubringen.“
Jeff Smith, Marketing-Direktor für Security Essentials, kontert: „Wir suchen immer nach den effizientesten Wegen, um sicherzustellen, dass unsere Kunden gegen Viren, Spyware und andere Bedrohungen geschützt sind.“ Indem man Security Essentials als optionalen Download anbiete, mache man es Nutzern leichter, die Schutz bräuchten und wollten, aber aus irgendeinem Grund noch nicht dazu gekommen seien, einen Virenscanner zu installieren.
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