AOL hat Finanzberater engagiert, um eine neue Unternehmensstrategie festzulegen. Eine Option wäre ein Zusammenschluss mit dem größeren Rivalen Yahoo, wie das Wall Street Journal berichtet.
Laut WSJ hatte AOL bereits Gespräche mit Yahoo über eine mögliche Fusion geführt, diese aber mittlerweile ausgesetzt. Das könne sich jedoch rasch ändern, wenn ein durchführbares Abkommen auf dem Tisch liege.
Der Yahoo-Aufsichtsrat habe sich an einer strategischen Verbindung interessiert gezeigt. Eine Fusion mit Yahoo sei jedoch nicht die einzige Option, die seitens AOL geprüft werde, zitiert das WSJ mit der Situation vertraute Personen.
Yahoos Engagement in Asien könnte den Deal verkomplizieren. Ein mögliches Szenario schließt laut WSJ den Verkauf von Yahoo Japan sowie der Beteiligung an der chinesischen Alibaba Group mit ein, der Aktionären Kapital bringen würde. Eine zweite Option wäre, für die gemeinsamen Geschäftsbereiche privates Beteiligungskapital heranzuziehen.
AOLs Chief Executive Tim Armstrong hatte kürzlich erklärt, die beiden Unternehmen würden gleichermaßen von einer Partnerschaft profitieren, weil sich ihre Geschäftsbereiche ähnelten. Er sprach zwar nicht explizit von einer Fusion, ließ jedoch auch AOLs Zukunft als unabhängiges Unternehmen im Dunkeln.
In den vergangenen Monaten hat AOL seine Geschäfte neu formiert: Im April verkaufte es seine Tochter ICQ an den russischen Internetkonzern Mail.ru (vormals Digital Sky Technologies). Im September übernahm es den Inhalte- und Softwarelieferanten 5min sowie das Technik-Blog TechCrunch.
Yahoo hat sich im Grunde seit Microsofts Übernahmeversuch 2008 nicht richtig erholt und läuft Konkurrent Google hinterher. Laut WSJ könnte eine Partnerschaft von AOL und Yahoo gerade im Online-Anzeigenmarkt einen starken Wettbewerber hervorbringen. Erst Mitte Oktober hatten Übernahmegerüchte Yahoos Aktie um sechs Prozent in die Höhe schnellen lassen.
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