Neues Chrome-Feature soll Seiten noch vor dem Klick laden

Google arbeitet an einer Funktion für seinen Browser Chrome, die Seiten bereits lädt, noch bevor ein Nutzer sie angeklickt hat. Die Seiten werden dabei für „unglaublich schnelle“ Ladezeiten in Tabs im Hintergrund geöffnet, heißt es in der Projektbeschreibung. Das Feature soll im Februar Teil der Code-Basis von Chrome werden.

Erste Schritte wurden schon unternommen: In Chromes „about:flags“-Schnittstelle ist offenbar die Möglichkeit vorgesehen, das Feature zu einem späteren Zeitpunkt zum Test freizuschalten.

Mit Chromes Tabbed Browsing lassen sich verschiedene Seiten gleichzeitig in unterschiedlichen Speicherorten laden. Ein Hintergrund-Tab dürfte demnach eine Registerkarte sein, die zwar aktiv, aber dem Anwender zunächst verborgen bleibt. Klickt er auf eine vorgeladene Seite, könnte der Browser einfach den Tab in den Vordergrund holen, anstatt sie neu zu laden.

Der schwierige Part an der Funktion ist freilich, zu entscheiden, welche Seiten oder Bruchteile vorab geladen werden und wann ungelesene Seiten wieder gelöscht werden sollen. Teilweise enthält eine Webseite Dutzende Links, und Anwender haben unter Umständen 20 Tabs in einem Browser-Fenster geöffnet.

Eine weitere mögliche Komplikation wäre ein künstliches Aufblasen von Seitenabrufzahlen. Analysewerkzeuge müssten lernen, zwischen einem „richtigen“ Seitenaufruf und einer vorgeladenen Seite zu unterscheiden. Hier könnte sich ein Problem ergeben, wenn ein Nutzer eine vorgeladene Seite aktiviert. Apples 3D-Oberfläche in Safari, die Thumbnails von kürzlich besuchten Webseiten anzeigte, brachte ähnliche Schwierigkeiten mit sich.

Mittels DNS Prefetching versucht Chrome schon jetzt, potenziell verlangsamende Aufgaben zu erledigen, bevor eine Seite angeklickt wird. Google hat allerding noch andere Projekte für ein schnelleres Web in der Schublade, darunter eine Technologie namens False Start, die verschlüsselte Webseiten beschleunigt, das SPDY-Protokoll, das die Kommunikation mit Servern verbessert, ein neues Bildkompressionsformat namens WebP sowie das Umschalten auf die Libjpeg-Turbo-Bibliothek, wo JPEG-Dateien benötigt werden.

ZDNet.de Redaktion

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