Drucken via E-Mail: So schlägt sich HPs Premium-Drucker

Auf den ersten Blick ist der neue Photosmart Premium von HP ein 3-in-1-Multifunktionsgerät wie viele andere. Man kann damit drucken, scannen und kopieren, das Gerät ist zudem mit einem Kartenleser ausgestattet und bietet zur USB-2.0- auch eine WLAN-Schnittstelle. Eine Netzwerkschnittstelle, wie auch PictBridge zum direkten Druck von Digitalkameras sucht man vergebens. Erst auf den zweiten Blick entdeckt man, dass HP die aktuellen Geräte mit einem neuen Feature ausgestattet hat, aufgrund dessen sie auch den Namenszusatz „e-All-in-One“ tragen.


Der HPs Photosmart Premium e-All-in-One kann per E-Mail angesteuert werden (Foto: HP)

E-Print und Apps im Gerät sind die Neuerungen, wobei E-Print schlichtweg bedeutet, dass man von jedem internetfähigen Gerät, von dem man E-Mails verschicken kann, auf dem entsprechenden Gerät ausdrucken kann. Der Photosmart muss dazu mit dem Netz verbunden und die Funktion aktiviert sein. Der Drucker verfügt über eine eigene E-Mail-Adresse, an die man beliebige Druckaufträge schicken kann. Die zuständigen Mail-Server von HP erledigen den Rest, formatieren die Mail und schicken sie in einer Form an den Drucker, die dieser auch „versteht“. Auf dem Ausgangsgerät, etwa einem iPhone, muss dazu keinerlei HP-Treiber oder -Software installiert sein. Die Apps hingegen werden direkt auf dem Multifunktionsgerät installiert und erlauben direkten Zugriff auf Internet-Inhalte und natürlich auch das Ausdrucken derselben. Das beginnt beim täglichen Sudoku, oder individualisierter News-Meldungen, kann aber auch ein Stadtführer, oder eine komplette Reiseroute sein. Apps für soziale Netze wie Facebook, oder Foto-Dienste wie Snapfish gibt es bereits, und da HP die Entwicklung freigegeben hat und die Apps zunächst einmal kostenlos sein werden, ist mit einer raschen Zunahme des Angebotes zu rechnen.

In erster Linie jedoch ist der Photosmart Premium ein Multifunktionsgerät, das mit einer maximalen Auflösung von 9600 mal 2400 dpi druckt und mit bis zu 1200 mal 1200 dpi scannt. Das Tintensystem ist dem von Canon und dem neuen von Lexmark sehr ähnlich. Es besteht aus einem auswechselbaren Druckkopf, in dem die einzelnen Druckfarben in je einem eigenen Tank untergebracht sind. Neben einem pigmentierten Text-Schwarz weist der Drucker noch je eine farbstoffbasierte Cyan-, Magenta-, Gelb- und Schwarz-Tinte auf, mit denen farbige Passagen gedruckt werden. Eine Faxfunktion und ein automatischer Dokumenteneinzug stehen nicht zur Verfügung, die gibt es erst beim Photosmart Premium Fax e-All-in-One.

Der Papiervorrat von 125 Blatt ist in einem Papiereinzug vorne am Gerät untergebracht. In dessen Abdeckung ist auch die zweite Zuführung des Gerätes versteckt – ein automatischer Einzug für kleine Fotomedien bis zum Format 13×18 Zentimeter. Den CD-Druck hat HP leider wieder abgeschafft, dafür kann der Drucker automatisch doppelseitig drucken. Eingespart wurde auch die Möglichkeit, Compact-Flash-Karten einzulesen. Lediglich SD-Karten und Memory-Sticks in allen möglichen Varianten werden unterstützt. Die Scaneinheit auf der Oberseite des Gerätes ist ein einfacher Aufsicht-Scanner mit einem Deckel, dessen Scharniere nicht für dicke Vorlagen geeignet sind. Auch Vorlagen, die nur wenig größer als A4 sind, können nicht mehr einwandfrei eingelesen werden.

Bedienung

Es gibt am Photosmart Premium e-All-in-One genau einen physikalischen Knopf: den Einschalter. Alles andere wird über den großen Touchscreen abgewickelt, beziehungsweise mittels weniger Tasten, die im Touch-Panel links und rechts davon untergebracht sind. Das erlaubt zum einen eine sehr flexible Gestaltung der Bedienelemente, etwa für die Kopierfunktion, ist zum anderen auch nötig, um die Apps in einer brauchbaren Größe anzuzeigen.


Die Startseite des Displays zeigt die ersten Apps und die Grundfunktionen (Foto: CBS Interactive).

Die neuen Internet-Funktionen sind grundsätzlich gut zu bedienen, wobei sich beim e-Print die Aktivitäten darauf beschränken, die Ausdrucke zu entnehmen. Die Apps sind über das Display grundsätzlich gut erreichbar. Einziger Kritikpunkt ist die Geschwindigkeit. So braucht das Display einige Sekunden, bis eine Funktion geladen ist, wenn beispielsweise das Service-Menü aufgerufen wird. Aber auch das Aktivieren einer Standard-Funktion, etwa Kopieren, dauert eine Weile. Bei den Apps kommen Ladezeiten aus dem Internet hinzu, die für weitere Wartezeiten sorgen. Auffallend ist, dass das Anzeige nicht immer zuverlässig reagiert. Wer etwa das Display eines iPhone oder iPod Touch gewohnt ist, muss sich etwas umgewöhnen.

Der Papiermanagement ist gut gelöst und auch der Tintenwechsel ist einfach zu bewerkstelligen. Die Abdeckung des Papiereinzuges rastet nicht ein, wenn man sie nach oben klappt, aber sie lässt sich einfach abnehmen und nach erfolgter Bestückung mit Papier wieder aufsetzen.
Die Druckersoftware startet, wie bei HP üblich, mit der Anzeige der Standard-Druckaufgaben und bietet auf den hinteren Seiten die Möglichkeiten, den Drucker von Hand einzustellen. Die Auswahl des Druckmediums ist leider wie immer mit mehr Klicks als nötig verbunden, da keine Liste angezeigt wird, sondern nur zwei Medien. Erst hier kann die Liste zur Auswahl geöffnet werden.

Auch die Scansoftware hat ihre Tücken. Der Vorschau-Scan startet automatisch, sobald man die Software öffnet. Wenn man von den üblichen Einstellungen abweicht, erfolgt eine Abfrage für jede einzelne Einstellung, was sich allerdings auch abschalten lässt. Irritierend ist die Vorgehensweise beim eigentlichen Scan. Um den Scan durchzuführen und die gescannte Datei an die Anwendung zu übergeben, muss man die Beenden-Taste betätigen. Hier würde man sich eine etwas ergonomischere und besser übersetzte Software wünschen.

Page: 1 2

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

2 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago