Internet- und E-Mail-Adressen dürfen bald auch ein „ß“ enthalten

Am kommenden Dienstag, den 16. November, um 10 Uhr schaltet die zentrale Registrierstelle Denic Domains mit dem Buchstaben „ß“ frei. Dann endet auch die sogenannte Sunrise-Periode, die Inhabern von Domains mit dem Bestandteil „ss“ als Ersatz für „ß“ eine Vorzugsregistrierung einräumt. Sie läuft seit dem 26. Oktober.

Mit der Zulassung von „ß“ als Zeichen in .de-Domains folgt Denic dem überarbeiteten Standard zu internationalisierten Domains in Anwendungen (IDNAbis) und setzt diesen für .de-Domains um. Der Standard lässt seit 4. August 2010 das „Latin small letter sharp S“ – auch als „Eszett“ oder „scharfes S“ bekannt – als Teil einer Domain zu.

„Für Internetnutzer bieten sich damit mehr Möglichkeiten, ihre Wunschadresse für die eigene Website und ihre gewünschte E-Mail-Adresse zu bekommen“, sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. „Anwender, die ein Eszett im Namen haben, müssen den Namen einer entsprechenden Domain nun nicht mehr ändern.“

Die Neuerung betrifft lediglich deutschsprachige Domains, da das Eszett ausschließlich im Deutschen vorkommt. Dadurch können in der internationalen Kommunikation jedoch Probleme entstehen. So enthalten QWERTY-Tastaturen normalerweise keine ß-Taste.

Das „ß“ war ursprünglich eine so genannte Ligatur, deren Entstehung ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Für eine häufig auftretende Buchstabenkombination aus langem S und Z entwickelte sich eine Verbindung, die im Laufe der Zeit wie ein eigener Buchstabe Eszett behandelt wurde. Eine eindeutige Klärung des Ursprungs des damals „Wolfdietrich-Fragment“ genannten Zeichens, das der Wiedergabe bestimmter S-Laute dient, gibt es bis heute allerdings nicht.

Die Umlaute ä, ö und ü können in Deutschland seit dem 1. März 2004 in Domains verwendet werden. Seit dem 10. Dezember ist dies auch bei .eu-Domains möglich. Die erste vergebene internationalisierte .eu-Domain war nach Auskunft des europäischen Registrars EURid „ärzte.eu“.

ZDNet.de Redaktion

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