Softwareseitig kommt die neueste Version von Googles Android-Betriebssystem zum Einsatz: Froyo, beziehungsweise 2.2. Die typischen Android-Anwendungen wie Google Maps, Youtube, ein hervorragender Webbrowser, Google Mail und andere sind bereits vorinstalliert, wenn auch teilweise etwas modifiziert. Denn HTC setzt auch beim Desire Z auf die eigenentwickelte Sense-Oberfläche. Wie bisher gibt es sieben Homescreen-Seiten, die der Anwender nach Belieben mit Widgets, Verknüpfungen und Apps belegen kann, dazu ansprechendere und verbesserte Versionen der Tastatur, des Telefonie-Programms (Dialer), des Adressbuchs, der Integration in die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter und so weiter.

Neu sind vor allem die Online-Funktionen von HTCsense.com, die Daten und Einstellungen des Geräts auf Wunsch im Internet sichern, das Orten des Geräts bei Verlust ermöglichen oder sämtliche Daten im Notfall per Klick im Browser löschen. Ein besonderes Highlight ist auch die HTC-eigene Kartensoftware Locations, die zusätzlich zu Google Maps auf dem Desire Z installiert ist. Sie ermöglicht es, Kartenmaterial von beliebigen Ländern kostenlos herunterzuladen und auf dem Gerät zu speichern. So kann man sich auch ohne Internet-Verbindung, beispielsweise im Urlaub, jederzeit per GPS orientieren. Die Nutzung als Navi-Software ist allerdings kostenpflichtig.

Einen ausführlichen Einblick in die neuen Funktionen der Software gibt unser Artikel Neue Dienste: HTC Desire HD & Z bieten Online-Backup, Offline-Karten und mehr.

Leistung

Speziell beim Öffnen und Schließen der Hardware-Tastatur nimmt sich das Desire Z mit seinen 800 MHz gerne mal eine halbe Gedenksekunde. Aber ansonsten laufen die Icons, die Apps und die Webseiten förmlich unter dem Finger durch. Selbst auf umfangreicheren Webseiten wie CNET.de ist flüssiges Zoomen und Scrollen möglich – da fangen Nokia N8 oder Samsung Galaxy Tab schon längst an, stark zu ruckeln. Selbst Flash-Werbebanner agieren hier nicht als Spaßbremse.

Beim Telefonieren schlägt sich das Tastatur-Desire ganz gut. Die Gesprächspartner verstehen sich auf beiden Seiten problemlos, allerdings gibt es eine Kleinigkeit zu beachten: Man kann das Desire „falsch“ halten. Das mag an der breiten, dünnen Lautsprecheröffnung liegen, aber man muss einfach gut zielen, um den Schall direkt ins Ohr zu bekommen. Mit etwas Übung bekommt man das Problem weitgehend in den Griff. Trotzdem zählt das zu den großen Schwächen des Desire Z.

Fast schon traditionell kann man HTC wieder für die Kamera abstrafen. Für Facebook & Co. reichen die Fotos aus, aber besonders gelungen sind sie nicht. Es mangelt an Details, und in dunklen Bildbereichen tritt überdurchschnittlich starkes Farbrauschen auf. Wenn die Kamera zu den entscheidenden Kriterien beim Smartphone-Kauf gehört, sollte man besser einen Bogen um das HTC machen. Die Qualität der Lautsprecher hat sich gesteigert: Er ist schon etwas lauter als der des Desire, aber noch immer nicht besonders kräftig.

Der Akku entspricht dem Standard und bei einem Gerät mit dieser Ausstattung muss man sich einfach darauf einstellen, es täglich zu laden. Nur Gelegenheitsnutzer kommen länger ohne Steckdose aus.

Fazit

Trotz aller Kritik im Detail: HTC ist ein tolles Smartphone gelungen. Das Desire Z ist ordentlich ausgestattet, gut verarbeitet, wirkt stabil und hat eine erfreulich gute Tastatur. In Kombination mit dem leistungsstarken Android-Betriebssystem und der vorbildlichen Android-Oberfläche strahlt hier ein neuer Stern am Smartphonehimmel, der vor allem auf Vieltipper zielt. Nur die mäßige Kamera könnte ein Grund sein, dieses Gerät nicht zu kaufen.

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ZDNet.de Redaktion

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