Kabel Deutschland testet 1-GBit/s-Datenverbindung via TV-Kabel

Kabel Deutschland hat nach eigenen Angaben als erster Kabelnetzbetreiber in einem Feldversuch eine Downloadgeschwindigkeit von über 1 GBit/s über das Fernsehkabelnetz realisiert. Die bei dem Testlauf in Hamburg gemessene Geschwindigkeit betrug 1,17 GBit/s.

Bei dem Feldversuch, den Kabel Deutschland in Zusammenarbeit mit Netzwerkausrüster Cisco durchgeführt hat, kam der EuroDOCSIS-3.0-Standard zum Einsatz. Dafür schuf der Betreiber extra Kapazität in einem Teil des Hamburger Kabelnetzes.

Auf Anbieterseite wurden handelsübliche Cable Modem Termination Systems (das Gegenstück zum Kabelmodem im Kundenhaushalt) eingesetzt. Cisco stellte zudem den Testaufbau auf Basis des EuroDOCSIS-3.0-Standards auf Kundenseite zur Verfügung.

Der Zugriff auf das Hamburger Kabelnetz von Kabel Deutschland erfolgte über Testanschlüsse in einem Mehrfamilienhaus. Die Bandbreiten wurden sowohl auf einem einzelnen Computer als auch im Zuge einer Multiroom-Lösung auf mehreren Rechnern realisiert, die eher der tatsächlichen Nutzung in einem Mehrpersonenhaushalt entspricht. Testkriterien beim Download von DVD-Images und großer Dateien von deutschen Hochschulservern waren die erreichte maximale Geschwindigkeit, die Größe der Dateien und die Dauer des Downloads.

„Es wird noch einige Jahre dauern, bis im Internet Anwendungen und Inhalte abrufbar sind, durch deren Nutzung unsere Kunden das Leistungsspektrum von 1 GBit/s auch tatsächlich ausschöpfen können“, sagt Lorenz Glatz, Chief Technology Officer (CTO) von Kabel Deutschland. „Bedenkt man jedoch, dass sich der durchschnittliche Bandbreitenbedarf eines Haushalts von 2006 bis 2010 um 500 Prozent erhöht hat, so lautet die Frage nicht mehr ob, sondern wann genau dieser Zeitpunkt kommt. Das Kabelnetz ist schon heute technisch dafür bereit.“

ZDNet.de Redaktion

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