Nach dem Relaunch seiner Sites hat AOL nun auch einen Teil von „Project Phoenix“ vorgestellt – eine längst fällige Überarbeitung seines E-Mail-Dienstes. Laut Business Insider war die neue Version schon seit Juli intern getestet worden.
Project Phoenix steckt derzeit in einer limitierten Beta-Phase. Der Launch ist für 2011 geplant. Die Benutzeroberfläche erinnert an Google Mail, verfügt aber über zusätzliche Features wie einen Schnellzugriff für das Schreiben kurzer E-Mails, das Verschicken von Instant Messages sowie SMS.
Eine Leiste am rechten Bildrand zeigt Mail-Anhänge – etwa Bilder und Karten – an. Nachrichten werden wie bei Thunderbird in einem neuen Tab geöffnet, um die Navigation zwischen E-Mail und Posteingang zu erleichtern.
Es ist nicht notwendig, eine AOL-Adresse zu nutzen. Auch Anwender von Yahoo, Hotmail oder Google Mail können AOL als Webclient für ihre E-Mail-Adressen verwenden: Posteingänge anderer Dienste lassen sich einfach hinzufügen.
„E-Mail ist auch weiterhin eines der wichtigsten Kommunikationsmittel – trotz aller neuen Sites und Apps, die Anwendern zur Verfügung stehen“, sagte Brad Garlinghouse, Präsident von AOLs Consumer Applications Group. Es gebe noch viel Potenzial für Innovationen im E-Mail-Bereich, und Project Phoenix sei nur die Spitze des Eisbergs. Derzeit machten Mail-Accounts etwa 45 Prozent von AOLs Seitenabrufe aus.
AOL versucht seit längerem, sein Geschäft wieder ins Laufen zu bringen. Der Zeitpunkt des E-Mail-Relaunchs ist gut gewählt: Facebook wird voraussichtlich heute seinen eigenen E-Mail-Service vorstellen, in den unter anderem die Office Web Apps integriert sein sollen, die Online-Versionen von Microsofts Office-Anwendungen Word, Excel, PowerPoint und OneNote.
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