Amazon Web Services hat seinen Dienst Elastic Compute Cloud (EC2) um eine Möglichkeit ergänzt. Statt eines virtuellen Standardservers bekommen Nutzer der neuen Cluster GPU Instance einen Server mit zwei Xeon-X5570-Prozessoren von Intel und zwei Tesla-M2050-Grafikeinheiten von Nvidia gestellt.
Wie AWS-Sprecher Jeff Barr im Unternehmensblog schreibt, haben die Instanzen außerdem 11 GByte Hauptspeicher sowie 1,7 TByte Plattenplatz zur Verfügung und sind per 10-Gigabit/s-Leitung ans Netz angeschlossen. Als Betriebssystem ist derzeit nur Linux wählbar. Die Server stehen im US-Bundesstaat Virginia.
Eine Stunde Nutzung einer Cluster-GPU-Instanz kostet 2,10 Dollar. Damit ist das System die teuerste im Rahmen von EC2 angebotene Konfiguration. Ein Standard-Linuxserver kostet dort 34 Cent die Stunde, ein Windows-System mit identischer Hardware 48 Cent pro Stunde.
Grafikprozessoren sind aufgrund ihrer Anlage gut für bestimmte parallele Berechnungen wie die Audio- und Video-Komprimierung geeignet. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass in Nvidias Tesla M2050 448 Recheneinheiten stecken. Diese besonderen Fähigkeiten von Grafikprozessoren machen sich zunehmend auch Supercomputer zunutze, beispielsweise die neue Nummer eins der Bestenliste, Tianhe-A aus China.
Hybride Systeme wie die Cluster GPU Instance sind allerdings schwierig zu programmieren, da Grafikprozessoren und CPUs jeweils über eigenen Speicher verfügen. Um auf den GPU-Speicher zuzugreifen, können Entwickler entweder Nvidias Schnittstelle CUDA und daran angepasste Softwarebibliotheken nutzen oder hochrangigere Schnittstellen wie OpenCL von der Khronos Group.
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