Ebay hat jetzt die dritte Ausgabe seines halbjährlich publizierten Online-Business-Barometers vorgestellt. Die Studie über Online-Händler in Deutschland liefert einerseits Informationen zum Geschäftsklima. Andererseits werden bei jeder Erhebung unterschiedliche Zusatzfragen gestellt. Diesmal standen dabei Versandarten und -abwicklung sowie künftige E-Commerce-Trends im Mittelpunkt.
Die Studie basiert auf einer Online-Befragung von 859 Händlern, die nicht nur aber auch Ebay als Verkaufsplattform nutzen und wurde zwischen 1. und 22. September vom Londoner Marktforschungsinstitut Fresh Minds durchgeführt. Im Durchschnitt erzielen die befragten Online-Händler 55 Prozent ihres Umsatzes über den Ebay-Marktplatz, 9 Prozent mittels anderer Internet-Handelsplattformen und 13 Prozent über den eigenen Online-Shop. Im stationären Handel erwirtschaften sie durchschnittlich 19 Prozent ihres Umsatzes.
Die befragten Internet-Händler blicken optimistisch in die Zukunft: Jeder Zweite erwartet in den nächsten drei Monaten Umsatzzuwächse. Das sind deutlich mehr als in der ersten Ausgabe der Studie, die vor einem Jahr veröffentlicht wurde. 37 Prozent gehen von einem stabilen Umsatz aus, lediglich 11 Prozent befürchten sinkende Verkaufserlöse. Über zwei Drittel planen mit stabilen Verkaufspreisen. Nicht ganz jeder sechste rechnet sogar mit steigenden Verkaufspreisen. Auch bei den Margen sind die Befragten zuversichtlich: 57 Prozent kalkulieren mit gleichbleibenden und 16 Prozent mit steigendem Überschuss. Zwar erwarten auch 27 Prozent sinkende Margen, aber das sind 5 Prozent weniger als vor einem Jahr.
13 Prozent der Befragten verschicken bis zu 100 Artikel pro Monat. 38 Prozent versenden zwischen 101 und 500 Artikel monatlich und 19 Prozent zwischen 501 und 1000. Jeder Siebte liefert monatlich zwischen 1001 und 2000 Sendungen aus, fast jeder Zehnte sogar mehr als 3000 Artikel.
Als Versanddienstleister nutzen 70 Prozent der befragten Online-Unternehmer die Deutsche Post/DHL. 30 Prozent arbeiten mit DPD, 24 Prozent mit GLS. Hermes beauftragen 13 Prozent, UPS 10 Prozent. Eine rasche Veränderung ist an dieser Konstellation in naher Zukunft unwahrscheinlich, denn die Befragten sind mit ihren aktuell genutzten Versendern überwiegend zufrieden. 88 Prozent loben die Geschwindigkeit, 83 Prozent die Verlässlichkeit der Abwicklung. Etwas weniger positiv sehen die Befragten die Erreichbarkeit der nächsten Versandstation und die Preise (jeweils 72 Prozent positiv) sowie die Flexibilität bei den Versandoptionen (63 Prozent positiv).
Die Zahl der Rücksendungen hält sich bei den meisten in Grenzen. Bei 57 Prozent liegt die Retourenquote bei maximal 2 Prozent, bei jedem Dritten zwischen 2 und 5 Prozent. Immerhin 11 Prozent der Händler geben jedoch an, dass bei ihnen über 5 Prozent der Sendungen zurückgeschickt werden. Leider sind die veröffentlichten Zahlen nicht nach Produktkategorien aufgeschlüsselt.
57 Prozent der Online-Händler sind der Meinung, dass die finanziellen Aufwendungen, die durch die Rückabwicklung im Rahmen des Widerrufs- oder Rückgaberechts entstehen, unangemessen hoch sind. Hier sind durch verbraucherfreundliche Entscheidungen der Gerichte und Vorgaben der EU in den vergangenen Monaten die Sorgen größer geworden. Als Reaktion darauf fordern die befragten Händler fast einstimmig Maßnahmen der Politik, um die Kräfteverteilung wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
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