Der neue Mobilfunkstandard LTE: Was er wirklich kann

Am 20. Mai 2010 ging die größte deutsche Frequenzversteigerung der Bundesnetzagentur zu Ende, siehe Bild 8. Nach 27 Auktionstagen lag die Gesamtsumme für ein Frequenz-Spektrum von mehr als 350 MHz in 41 Frequenzblöcken bei knapp 4,4 Milliarden Euro. Eigentlich handelt es sich nicht um eine LTE-Frequenzauktion. Die Frequenzen wurden „technologieneutral“ versteigert. Sie müssen jedoch für den mobilen Internetzugang genutzt werden.

Übersicht über die ersteigerten LTE-Frequenzen

Netzbetreiber Spektrum in MHz Gebühren in Euro
Vodafone D2 GmbH 94,9 1.422.503.000 €
Telefónica O2 Germany GmbH & Co. OHG 99,1 1.378.605.000 €
Telekom Deutschland GmbH 95,0 1.299.893.000 €
Erste MVV Mobilfunk Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (E-Plus) 69,8 283.645.000 €
SUMMEN 358,8 4.384.646.000 €

Am begehrtesten waren die tiefen Frequenzen: Vodafone, Telefónica und die Telekom haben jeweils 20 MHz breite, gepaarte Blöcke im 800 MHz Band ersteigert. Damit können die Provider dank der großen Reichweite von LTE 800 nun dünn besiedelte Gebiete kostengünstiger versorgen als früher.

E-Plus hat keine 800 MHz Blöcke ersteigert, sieht das aber positiv, denn diese sind an harte Verpflichtungen gekoppelt: Vodafone, Telefónica und die Telekom müssen nämlich bei den kleinsten Städten und Gemeinden mit dem Breitband-Rollout anfangen: Auf Priorität 1 stehen Gemeinden bis zu 5000 Einwohnern. Danach folgen Städte und Gemeinden mit 5000 bis 20.000 Einwohnern (Priorität 2). Auf Priorität 3 sind Städte mit 20.000 bis 50.000 gesetzt. Es folgt Priorität 4 mit Städten von über 50.000 Einwohner. Die Reihenfolge der Prioritäten muss eingehalten werden.

Damit sich die drei 800-MHz-Provider bei der gewaltigen Aufgabe der Flächenversorgung nicht übernehmen, ist ein Infrastruktur-Sharing unter den Mobilfunkern unter gewissen Auflagen erlaubt.

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ZDNet.de Redaktion

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