Axel E. Fischer (CDU) ist Mitglied des deutschen Bundestags für den Wahlkreis 272 (Karlsruhe Land). Die CDU/CDU-Fraktion hielt ihn für kompetent genug, um ihn in die Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ zu schicken – die ihn sogleich zum Vorsitzenden wählte.

Bis zum Wochenende hielt es sich mit seiner Popularität in Grenzen. Auch im politischen Berlin konnte mit seinem Namen kaum jemand etwas anfangen.


Der Kommissionsvorsitzende Axel E. Fischer (mitte) fordert ein Vermummungsverbot für das Internet. "Schreibrechte&quot gibt es erst nach Identifikation mit dem neuen Personalausweis (Foto: Deutscher Bundestag).

Doch jetzt ist es endlich soweit. Das Internet hat ihn berühmt gemacht. Gestern hat er es sogar in die Bild-Zeitung geschafft.

Er fordert nämlich ein „Vermummungsverbot für das Internet„. Der neue Personalausweis sei dafür das ideale technische Mittel. Bislang hätten sich einige Bürger in Foren oder anderen Einrichtungen des Netzes hinter selbstgewählten Pseudonymen versteckt. Das müsse zum eigenen Schutz verhindert werden, denn nicht nur die Qualität von Diskussionen in Foren und Blogs leide hierunter – die vermeintliche Anonymität verleite viele Nutzer auch zu Äußerungen und Verhaltensweisen, die sie hinterher bereuen könnten.

Wer beispielsweise einen Kommentar unter diesen Blog schreiben möchte, soll einfach die dilettantisch programmierte AusweisApp starten, seinen ePerso auf das Lesegerät legen und schon kann er loslegen. Die Vorratsdatenspeicherung ist natürlich einzuhalten. Na also, das ist doch fast so einfach wie im alten, rechtsfreien Internet, das ausschließlich von Anarchie, Linksextremismus, Terrorismus und Kinderpornografie gekennzeichnet war.

Ich sage: Richtig so! Wer eine Meinung hat, soll auch mit seinem Namen dafür einstehen. Diese Nickname-Mentalität treibt schließlich seltsame Stilblüten. Ich habe schon von Leuten gehört, die so weit gehen, dass sie geheime Wahlen ohne Klarnamen auf dem Stimmzettel fordern.

Also nichts gegen Demokratie, aber wenn etwa im „Ländle“ ein grüner Ministerpräsident droht, will man doch wenigstens wissen, wer ihn gewählt hat – natürlich nur für den Fall, dass irgendwas schief läuft und er seinen Job auch nicht besser macht als Stefan Mappus. Da muss man die Verantwortlichen kennen.

Das sehen auch die meisten Internetnutzer so. Auf Plattformen wie Twitter machen sie weitere sinnvolle Vorschläge, um das Internet demokratischer und bürgerfreundlicher zu gestalten.

Zu diesen Forderungen zählen beispielsweise

  • Winterreifenpflicht für die Datenautobahn
  • Kaufhausdetektive in Webshops
  • Laufzeitverlängerung für Ping-Requests
  • Auslieferung von Nero Burning Rom an Italien
  • Bonuskürzungen für Taskmanager
  • Waffenscheinpflicht für Screenshots
  • Staudämme für Bufferoverflows
  • Mindestalter für POP-Server
  • Sichere Endlager für Atom-CPUs
  • Angelscheinpflicht für Phisher
  • Ökosteuer auf den Windows-Papierkorb
  • Nichtraucherschutz in sozialen Netzwerken
  • Integrationskurse für Trojaner
  • Wärmeschutzverglasung für Browserfenster
  • Mitgliedsausweise für Java-Bibliotheken
  • Knochenmarkspenden für den Backbone
  • Nährstoffangaben auf Cookies
  • Genmais-Zulassung für Serverfarmen
  • Feuerlöscher an jeder Firewall
  • Strafgebühr für nicht zurückgespulte YouTube-Videos

Weitere Verbesserungsvorschläge findet man auf Twitter unter dem Suchbegriff „Axel E. Fischer fordert„. Unter diesem Vorsitzenden wird die Enquete-Kommission gute Arbeit leisten können. Endlich ein Mann, der die Vorstellungen von Bürgern und Politik unter einen gemeinsamen Hut bringt.

ZDNet.de Redaktion

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