Microsofts Kommunikationsplattform Lync erscheint am 1. Dezember

Microsoft hat den Nachfolger von Office Communications Server vorgestellt. Lync vereint drei Produkte: ein Audio- und Videokonferenzprogramm, Instant Messaging mit Telepräsenzfunktionen (Fernzugriff auf Dokumente, Remote-Desktop) sowie Sprachanrufe von PC zu PC.

Eine 180-Tage-Demoversion von Lync Server steht schon jetzt zum Herunterladen bereit. Die Vollversion der Software wird in 150 Ländern – auch in Deutschland – ab dem 1. Dezember verfügbar sein.

Außer einer Variante für die lokale Installation bietet Microsoft auch eine Online-Ausgabe an. Diese wird als Teil von Office 365, der Cloud-Version von Microsoft Office, im nächsten Jahr auf den Markt kommen. Wer Lync auf seinem Smartphone nutzen möchte, muss ebenfalls bis 2011 warten: Microsoft will die Funktion nachrüsten.

Chairman Bill Gates war bei der Produktvorstellung über eine Lync-Videokonferenz zugeschaltet und sprach über Möglichkeiten, die Software zu erweitern – etwa mit Gesichts- und Stimmerkennung sowie mit Optionen für die Bedienung per Touchscreen.

Chris Capossela, Leiter der Office-Sparte, zeigte zudem, wie Videochats mit Microsofts Bewegungscontroller Kinect funktionieren. Kinect, eigentlich ein Zubehör der Spielkonsole Xbox 360, bietet bereits jetzt Stimm- und Gesichtserkennung. Die Videochat-Funktion von Kinect funktioniert allerdings ausschließlich mit dem Windows Live Messenger. Auch die Xbox 360 kann sich noch nicht mit Lync verbinden. Gurdeep Singh Pall, der für Lync zuständige Corporate Vice President, versprach aber, diese Möglichkeit mit einem Update in Kürze nachzuliefern.

Microsoft vermarktet Lync auch als Geschäftsfeld für Software-Entwickler und Hardware-Anbieter. Nach Auskunft des Unternehmens gibt es bereits jetzt mehr als 70 Partner, die Lync-Komplettlösungen anbieten. Weitere 30 Partner entwickeln Anwendungen.

Ein eigenes Hardware-Logo „Optimized for Lync“ ist in Planung. Dabei handle es sich nicht um ein Zertifikat, das willkürlich an Händler verteilt werde, die Microsoft einige Geräteeinheiten zur Verfügung stellten, erklärte Singh Pall. „[Das Logo] bedeutet, dass sie die von uns gesetzten Standards erfüllen, und dass die Produkte alle Tests bestehen, denen wir sie unterziehen.“ Alle Geräte mit „Optimized for Lync“ sollen automatisch erkannt werden, sobald sie mit einem System verbunden sind.


Microsoft-Chairman Bill Gates war bei der Vorstellung von Lync per Videokonferenz zugeschaltet (Screenshot: ZDNet).

HIGHLIGHT

Themenschwerpunkt: Windows Phone 7

Dieses ZDNet-Special bietet alle wichtigen Informationen rund um das Microsoft-Betriebssystem für mobile Geräte. Neben Nachrichten, Blogs und Praxistipps finden sich dort auch aktuelle Tests von Phone-7-Smartphones.


ZDNet.de Redaktion

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