Software-as-a-Service, häufig mit SaaS abgekürzt, ist derzeit en vogue. Statt eine Software zu lizenzieren beziehungsweise zu kaufen, wie man umgangssprachlich immer noch sagt, und diese auf eigener Hardware zu installieren und zu betreiben, funktioniert SaaS anders: Hier mietet der Nutzer – meist Unternehmen, prinzipiell sind aber auch Heimanwender denkbar – eine komplette Umgebung mitsamt der Programme.
Damit sparen sie sich eine vergleichsweise aufwändige Hardware, denn letztlich genügt ein internetfähiges Endgerät. Das kann ebenso ein einfacher PC wie ein Handy oder ein Tablet wie das iPad sein. Welches Betriebssystem auf diesem Device läuft, ist dabei ohne Bedeutung. Die Software selbst arbeitet ohnehin im Hintergrund beim SaaS-Dienstleister, auf dem Gerät des Nutzers muss nur ein Web-Browser laufen, der die Steuerbefehle beim Bedienen weitergibt.
Einer der Vorteile der Auslagerung ist bereits genannt: Die Mitarbeiter haben praktisch von überall Zugriff auf Unternehmensdaten und -anwendungen. Zudem muss sich der SaaS-Kunde nicht um eine große IT-Umgebung kümmern, braucht also nur wenig eigenes EDV-Know-how. Freie Skalierbarkeit, Kostentransparenz, Verfügbarkeit und kontinuierliche Software-Updates sind weitere Pluspunkte.
Auf der anderen Seite bedarf es insbesondere bei sensiblen Daten eines Vertrauensverhältnisses zum Anbieter, beispielsweise in Form von Zertifizierungen, sowie gesetzlicher Regelungen. Voraussetzung ist ferner eine Verbindung ins Internet, aber die brauchen Mitarbeiter und Unternehmen heute ohnehin.
In Teilbereichen hat sich SaaS schon etabliert. Beispielsweise bei CRM konnte Salesforce.com damit ansehnliche Kundenzahlen erreichen – was die anderen Anbieter alarmiert hat, die inzwischen in der Regel zusätzlich zu ihren Lizenzen auch eine Mietversion in der Cloud anbieten. Schwieriger wird es aber, wenn Firmen mehrer Anwendungen unterschiedlicher Anbieter aus der Cloud beziehen wollen. Die arbeiten nicht ohne weiteres so zusammen, wie die Nutzer das von ihrem Desktop gewohnt sind. Hier kommen Drittanbieter ins Spiel.
Visionapps standardisierte SaaS-Plattform
Am Beispiel von Visionapp, das im Citrix-Umfeld mit verteilten Strukturen groß geworden ist und sich schon seit Jahren auf Cloud Computing spezialisiert hat, soll gezeigt werden, wie ein Software-Service aus Sicht der Kunden funktioniert. Unter der Bezeichnung Vivio (www.vivio.de) stellt Visionapp Resellern und dessen Kunden sowohl eine Technologieplattform als auch ein Anwendungsportal zur Verfügung.
Vermarktet wird Vivio ausschließlich über Reseller-Partner, die ihren Kunden über die Plattform wiederum Software und Services zur Verfügung stellen. Die kleinen und mitteständischen Unternehmen respektive deren Mitarbeiter nutzen dann dort die für sie gebuchten Programme.
Das funktioniert in der Tat sehr einfach, wie der Test bestätigt: Anwendungen einrichten, neue Benutzer anlegen, Programme dazu buchen, die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern im Unternehmen und vieles mehr. Für einen durchschnittlichen PC-Anwender sind all diese Aktionen, gegebenenfalls mit telefonischer Unterstützung, kein Problem.
Ziel von Visionapp ist es, den Anwendern einen Standardarbeitsplatz mit den wichtigsten Alltagsprogrammen zur Verfügung zu stellen. Dazu zählen neben Mail, den übrigen Office-Anwendungen auch CRM sowie Datensicherung. „90 Prozent der Unternehmen starten erst einmal mit E-Mail“, fasst Christoph Dittmar, leitender IT-Architekt beim Eschborner Unternehmen, seine Erfahrungen zusammen. Einer der Gründe sei sicherlich, dass die Menschen Webmail-Dienste bereits aus ihrer privaten Erfahrung kennen – schließlich sind die Webmailer wie GMX, Web.de oder Hotmail nichts anderes als Dienste in der Cloud.
Im Interview mit ZDNet erklärt Christoph Dittmar, leitender IT-Architekt bei Visionapp, wie er sich die SaaS-Nutzung in Unternehmen vorstellt und auf was es dabei seiner Ansicht nach ankommt.
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