EU-Kommissarin Neelie Kroes hat Anbieter von Cloud-Computing aufgefordert, den Datenschutz ihrer Produkte zu verbessern. Damit soll die Schaffung eines einheitlichen digitalen Markts in Europa beschleunigt werden.
„Eine Cloud ohne robusten Datenschutz ist nicht die Art von Cloud, die wir brauchen“, sagte Kroes am Donnerstag bei einer Rede auf der Konferenz „Les Assises du Numérique“ in Paris. Diese Funktionen müssten von Anfang in die Entwicklung von Cloud-Computing-Produkten und –Diensten integriert werden.
Datenschutz-Standards müssten zudem länderübergreifend sein, so Kroes weiter. Ein freier Austausch persönlicher Daten innerhalb der EU sei eine weitere Möglichkeit, einen einheitlichen digitalen Markt in Europa aufzubauen.
Verbraucher in Europa sollen nach Ansicht der Kommissarin Garantien dafür erhalten, dass Cloud-Anbieter ihre Daten effektiv und in Übereinstimmung mit den EU-Standards schützen. Die Regierungen der Länder, in denen die Server für Cloud-Dienste gehostet werden, müssten zudem rechtliche Rahmenbedingungen für den Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre schaffen.
Außerdem seien Änderungen an den europäischen Datenschutzgesetzen nötig, sagte Kroes. Als Kernpunkte bezeichnete sie Transparenz bei der Verarbeitung von Personendaten und das Recht, „vergessen zu werden„. Zudem müsse sichergestellt werden, dass nur ein Minimum an Daten gesammelt werde.
Zur Umsetzung der Strategie fördert die EU das Projekt „Trustworthy Clouds“ (TClouds) mit 7,5 Millionen Euro. Weitere 3 Millionen Euro stammen von IBM, das die technische Leitung des Projekts übernommen hat, Philips und der University of Oxford. Ziel ist die Entwicklung einer Cloud-Infrastruktur, die einen neuen Standard für Sicherheit, Datenschutz und Ausfallsicherheit bietet und gleichzeitig kostengünstig, einfach und skalierbar ist, heißt es auf der Website des Projekts.
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