TCO will kein reines Monitor-Prüfsiegel mehr sein

Dass eine Zertifizierung für Monitore allmählich auch auf Geräte ausgedehnt wird, bei denen ein Bildschirm eine wichtige Rolle spielt, ist eigentlich nur folgerichtig. Daher hat TCO neben dem schon länger existierenden Kriterienkatalog für Monitore und Desktops auch solche für Notebooks, Netbooks und All-in-One-PCs ausgearbeitet, die ja vielfach herkömmliche Monitore ersetzen.

Allerdings sind diese bislang weitaus weniger erfolgreich, als das Siegel für Monitore. Das liegt vor allem daran, dass sich die Hersteller mit der Zertifizierung zurückhalten. Ein Grund dafür wiederum ist, dass die Grenzwerte wesentlich strenger sind als, die, zu deren Einhaltung die Hersteller durch Gesetze und Richtlinien verpflichtet sind. So sind beispielsweise die TCO-Anforderungen in der Fassung von 1995 schon strenger gewesen, als die der von den Herstellern bei ihrer Einführung so gefürchteten RoHS-Richtlinie heute.

Ein zweiter Grund ist die Unsicherheit der Hersteller in Bezug auf die von ihnen vertriebenen Geräte. So hat die TCO-Organisation beispielsweise seit 2001 einen Prüfkatalog für Mobiltelefone in der Schublade, diesen aber noch nie herausholen müssen, obwohl viele Handys die Kriterien erfüllen würden. Aber die Hersteller wollen die Zertifizierung gar nicht, da sie befürchten, dass dadurch die aus ihrer Sicht leidige Diskussion um mögliche Gesundheitsgefahren durch Mobilfunk wieder aufflammen könnte.

Einen Ausweg haben Verbraucher und Einkäufer dennoch: Sie können bei der Auswahl mit Hilfe der Empfehlungen der TCO für Kauf und Verwendung von Mobiltelefonen richten. Oder sie können sich für ein TCO-zertifizirtes Headset entscheiden, die es beispielsweise von Jabra, Plantronics und Sennheiser gibt.