Nicht ganz so reibungslos wie sich die Organisatoren das gedacht haben, läuft die Zertifizierung von tragbaren Computern an. Bisher haben davon erst Lenovo und Samsung Gebrauch gemacht, die Chinesen mit dem Ideapad Y460, die Koreaner mit einer ganzen Reihe von Modellen, die sich auf der TCO-Website recherchieren lassen. Dort findet sich dann auch das Samsung N120, das im Sommer 2009 das erste TCO-zertifizierte Netbook überhaupt war. Obwohl gerade bei tragbaren Rechnern neben Umweltschutzaspekten die Bedienbarkeit eine große Rolle spielt, springen die Hersteller nur zögerlich auf den TCO-Zug auf. Die Schweden haben daher extra eine Website eingerichtet, in denen Käufer Hersteller auffordern können, ihre Notebooks zur TCO-Zertifizierung einzureichen.
Samsung gehört auch zu den zwei Herstellern, die bisher eine TCO-Zertifizierung für Projektoren erhalten haben. Während es bei Samsung aber nur drei Modelle sind, die das Label tragen, hat sich NEC in diesem Segment als Vorreiter etabliert. Das Unternehmen kann nicht nur eine ganze Liste von Geräten mit TCO-Siegel vorweisen, sondern bewirbt es auch aktiv auf seiner Webiste.
So lange aber immer nur einzelne Hersteller in einer Kategorie auf das TCO-Zeichen setzen, wird es schwer werden, es wie bei Monitoren als nahezu synonym für gute Qualität zu etablieren. Dass es schwieriger geworden ist weltweit Standards zu setzen, mag auch an der Zunahme der nationalen Label liegen. Aber auch daran, dass sich andere Zeichen in den jeweiligen Produktsegmenten etabliert haben.
So konnte sich beispielsweise eine TCO-Zertifizierung für Drucker nie durchsetzen. Nachdem andere Europäer den Blauen Engel zunächst als „zu deutsch“ abgelehnt hatten, setzte dann doch eine Trendwende ein und das vergleichsweise strenge Umweltzeichen wurde auch in anderen Ländern wichtig, insbesondere für Ausschreibungen und größere Aufträge.
Andererseits kann sich auch die an sich sinnvolle Verknüpfung mehrerer Prüfdimensionen bei der TCO-Zertifizierung als Bumerang erweisen: Die Bemühungen, die soziale Verantwortung der Unternehmen in die Zertifizierung einfließen zu lassen, sind sicher in dem einen oder anderen Fall hinderlich. Aber auch die Balance zwischen Benutzbarkeit und Umweltmerkmalen führt zu Konflikten – das umweltfreundlichste Produkt ist nicht immer auch besonders ergonomisch und umgekehrt.
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