ZDNet: Werden die Riesen Oracle und SAP ihre kleineren ERP-Wettbewerber an den Rand drängen können?
Gronau: Nein, niemals. Oracle hat derzeit gar keine Strategie für mittelständische Unternehmen im deutschsprachigen Raum und SAP betreibt ein merkwürdiges Geheimmarketing für die neue Mittelstandslösung, die wie früher in der DDR unter dem Besprechungstisch verkauft wird. So gewinnen die beiden nicht im Mittelstand, auch wenn teilweise sehr vielversprechende Technologien verfügbar sind.
ZDNet: Können Sie Ihren Studenten vermitteln, dass ERP auch in den nächsten Jahren ein zukunftsträchtiges und interessantes Arbeitsfeld bleiben wird?
Gronau: Bereits im Bachelorstudium üben unsere Studierenden den Aufbau betrieblicher Informationssysteme durch Datenbankmodellierung und -programmierung. Im Master ist unsere ERP-Veranstaltung sehr beliebt, weil es dort auch ein Zertifikat gibt, das Personalabteilungen gern sehen. Im ERP-Fallstudienseminar schließlich erleben die Studierenden Einführungsprojekte hautnah und lernen dabei sehr viel – ich bin richtig überrascht bei den mündlichen Prüfungen.
ZDNet: Wie sind Sie mit der Entwicklung Ihres ERP-Kongresses in Potsdam zufrieden?
Gronau: Wir haben aktuell fast 100 Teilnehmer nach Potsdam holen können, in der Mehrzahl Anwender beziehungsweise Berater, die für konkrete Anwender auf der Suche nach dem passenden System sind. Daneben hat sich die Potsdamer Veranstaltung zu einem stark genutzten Branchentreff der innovativen ERP-Anbieter entwickelt. Auf diesen beiden Säulen werden wir auch 2011 aufsetzen.
Im ZDNet-Interview spricht Axel Susen, Geschäftsführer von Susensoftware und Initiator des Seestern-IT-Forums, über Einsparpotenziale bei Standardsoftware durch alternative Beschaffungswege, Drittwartung für einzelne Module und wann der Verzicht auf Wartung möglich ist.
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