Google hat eine Offensive gegen Copyright-Verletzungen angekündigt. Die Maßnahmen sollen in den kommenden Monaten umgesetzt werden. Unter anderem will der Internetkonzern Suchworte aus seinen Vorschlägen streichen, die mit Urheberrechtsverstößen in Zusammenhang gebracht werden können. So lasse sich verhindern, dass Anwender auf beliebte Wortkombinationen stoßen, mit denen illegale Kopien von geschütztem Material gefunden werden können.
Anfragen von Rechteinhabern, Inhalte zu entfernen, will Google künftig innerhalb von 24 Stunden bearbeiten. Zudem soll der Einreichprozess bei Verstößen gegen den Digital Millenium Copyright Act (DMCA) für alle Google-Produkte vereinfacht werden – angefangen bei Blogger und der Websuche.
Im gleichen Atemzug will das Unternehmen Nutzern bessere Möglichkeiten bieten, ihrer Meinung nach unrechtmäßig entfernte Inhalte zurückzuholen. Als dritte Maßnahme möchte Google sein Anti-Piraterie-Programm bei AdSense überarbeiten und dabei mit Rechteinhabern zusammenarbeiten. Wer AdSense auf einer Webseite verwendet, die Urheberrechte verletzt, soll identifiziert und von Googles Werbedienst ausgeschlossen werden.
Darüber hinaus sollen autorisierte Inhalte leichter zugänglich werden. „Wir werden Wege suchen, wie wir solche Inhalte einfacher indizieren und auffindbar machen können“, schreibt Kent Walker, Leiter der Rechtsabteilung, im Google Blog.
Googles Vorstoß kommt als Reaktion auf Forderungen der Musikindustrie. Der gehen die Schritte aber nicht weit genug. „Es ist ermutigend, das Google künftig verantwortungsvoller mit illegalen Inhalten umgehen will“, sagte ein Sprecher der British Recorded Music Industry (BPI) gegenüber der BBC. „Dennoch treffen die Maßnahmen nicht den Kern des Problems: dass Googles Websuche Anwender, die sich für Musik und digitale Unterhaltung interessieren, unweigerlich auf illegale Sites lenkt.“
Jim Killock von der Open Rights Group zeigte sich besorgt, Wörter wie „Torrent“ könnten künftig aus Googles Suchergebnissen verbannt werden. „Viele kleine Software-Gruppen und Filmemacher sind beim Vertrieb ihrer Produkte auf Torrents angewiesen“, sagte Killock der BBC. „Es besteht kein Grund, warum sie benachteiligt werden sollten.“
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