Amazon Web Services (AWS) bietet mit Route 53 ab sofort einen eigenen Domain-Name-System-Service (DNS) an, mit dem Kunden die Zonen aller Domains verwalten können, die sie besitzen. So lässt sich unter anderem mit Klartextnamen wie „www.beispiel.de“ auf Ressourcen in der Cloud zugreifen, die von AWS angeboten werden. Dasselbe soll mit Ressourcen außerhalb von AWS funktionieren.
Mit Route 53 kann der Anwender Zonendateien für seine Domains anlegen, löschen und bearbeiten. Amazon bewirbt in seinem Blog besonders das Konzept der „Hosted Zones“. Administratoren haben mit dieser Funktion die Möglichkeit, die Zonendateien mittels Stapelverarbeitung zu verwalten. Amazon verspricht, dass Änderungen typischerweise in etwa einer Minute an alle Nameserver verbreitet wird. Eine Anleitung findet sich auf der Produktseite.
Zu den Cloud-Ressourcen von AWS, auf die man über den DNS-Dienst zugreifen kann, zählen Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2), Amazon Elastic Load Balancer und Amazon-Simple-Storage-Speicher (S3). Außerdem soll Route 53 auch mit anderen Amazon-Angeboten wie AWS Identity and Access Management (IAM) funktionieren.
Der neue DNS-Service befindet sich noch in einer Betaphase. Die Gebühren belaufen sich auf einen Dollar (75 Euro-Cent) pro Monat pro „Hosted Zone“ und 50 US-Cent (38 Euro-Cent) pro eine Million Anfragen für die erste Milliarde Anfragen. Danach sinkt der Preis auf 25 US-Cent (19 Euro-Cent) pro eine Million Anfragen. In der Grundausstattung unterstützt Route 53 bis zu 100 „Hosted Zones“ pro AWS-Konto. Auf Wunsch lässt sich diese Anzahl erhöhen.
Amazon rechnet im Blog vor, dass Sites mit einer Million Views pro Monat etwa 100.000 DNS-Anfragen zu erwarten hätten. Da die Ergebnisse von DNS-Anfragen für eine bestimmte Zeit vom jeweiligen Client gespeichert werden, könnten Administratoren mit den richtigen Einstellungen die Zahl der Anfragen weiter reduzieren.
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