Microsoft hat eine neue Sicherheitsfunktion für Internet Explorer 9 angekündigt. Nutzern können künftig mit sogenannten „Tracking Protection Lists“ (TPL) verhindern, dass Websites ihre Aktivitäten im Internet verfolgen.
Das Feature soll Anfang des kommenden Jahres mit dem Release Candidate des Internet Explorer 9 eingeführt werden. Laut Dean Hachamovitch, Corporate Vice President of Internet Explorer, enthalten TPLs Internetadressen, die der Browser nur dann aufruft, wenn sie direkt in die Adresszeile eingegeben oder über einen Link angeklickt werden. Dadurch würden andere Websites in ihren Möglichkeiten eingeschränkt, Informationen zu sammeln. Die Zugriffsbeschränkungen lassen sich auch für auf Websites enthaltene Elemente wie Werbung und eingebettete Widgets festlegen.
TPLs seien mit von Telefonen bekannten Sperrlisten für Nummern vergleichbar, die nicht angerufen werden dürften, schreibt Hachamovitch im Internet-Explorer-Blog. In einem Webcast über das neue Feature sagte er zudem, die meisten Nutzer wüssten gar nicht, wer alles ihre Aktivitäten verfolgen könne. Deswegen habe Microsoft die neue Sicherheitsfunktion entwickelt.
Nutzer können die Sperrlisten selber erstellen und auch im Internet veröffentlichen beziehungsweise von Dritten bereitgestellte Listen herunterladen. Der Softwareanbieter hat auch an RSS-Feeds angelehnte Listen vorgesehen, die sich automatisch aktualisieren. Das Format der Listen will Microsoft unter einer Creative-Commons-Attribution-Lizenz beziehungsweise dem Microsoft Open Specification Promise bereitstellen.
Die Tracking Protection List ist Hachamovitch zufolge kein Ersatz für das InPrivate-Browsen, sondern vielmehr eine Ergänzung, da der InPrivate-Filter auf Algorithmen basiere und mit jeder neuen Browsersitzung neu gestartet werde. TPL hingegen bleibe aktiv, sobald ein Nutzer das Feature eingeschaltet habe.
Nach Angaben von Microsoft wird die Funktion ab Werk deaktiviert sein. Zudem müssen Nutzer selbst Listen von Websites anlegen oder herunterladen, um ein unerwünschtes Sammeln von Nutzerdaten durch Dritte einzuschränken.
Vor zwei Wochen hatte Microsoft ein Stabilitätsupdate für die Beta des Internet Explorer 9 veröffentlicht. Die Vorabversion sei bisher mehr als 15 Millionen Mal heruntergeladen worden, so Microsoft. Einen Zeitplan für die Fertigstellung des Browsers hat das Unternehmen noch nicht genannt.
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