Forscher machen Nachrichten mit Quantenphysik abhörsicher


Segmentierte Mikro-Ionenfalle, die für Experimente in der Quantenkommunikation eingesetzt wird (Bild: Universität Mainz).

Wissenschaftler der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz wollen quantenphysikalische Effekte nutzen, um die Übertragunsreichweite für abhörsichere Nachrichten zu vergrößern. Sie liegt derzeit bei etwa 100 Kilometern.

Heute nutzen Prozessoren nur die beiden Bitzustände 0 und 1. Den Forschern zufolge lassen sich mit Hilfe der Quantenphysik sogenannte Überlagerunszustände oder Verschränkungen herbeiführen. Ein Bit ist dann gleichzeitig zu einem Teil im Zustand 0 und zum anderen im Zustand 1.

Ferdinand Schmidt-Kaler vom Institut für Physik der Universität Mainz forscht an einer Quantenschnittstelle für einen Ionen-Quantencomputer. Sie verbindet ein einzelnes Atom und ein einzelnes Photon in einer Mikrochip-Falle mit integrierten Glasfaser-Photonik-Elementen.

Das Verbundprojekt QuOReP (quantenoptische Repeater-Plattformen) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und von Dieter Meschede in Bonn koordiniert. Es umfasst 15 einzelne Projekte, eines davon in Mainz. Rund 420.000 Euro fließen direkt an das Institut für Physik der Universität Mainz.

Insgesamt stellt das BMBF 13 Millionen Euro für vier Verbundprojekte zur Verfügung. Dazu gehören neben dem QuOReP auch QuaHLRep (Quanten-Halbleiter-Repeater-Plattformen mit 13 Projekten), QUIMP (Quanten-Interface zwischen optischen und Mikrowellenphotonen mit drei Projekten) und IQuRe (Informationstheorie des Quantenrepeaters mit zwei Projekten). Ziel ist die Entwicklung eines Quanten-Repeaters, der die Übertragung abhörsicherer Nachrichten über große Entfernungen ermöglicht.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

2 Stunden ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago