Die Europäische Union hat wegen Preisabsprachen gegen sechs Hersteller von LCDs eine Geldbuße von knapp 649 Millionen Euro verhängt. Betroffen sind LG, AU Optronics, Chimei InnoLux, Chunghwa Pictures Tubes und HannStar Display. Samsung müsse nicht zahlen, da es die Verstöße gemeldet sowie wertvolle Beweise zur Verfügung gestellt habe, hieß es vonseiten der EU-Kommission.
„Ausländischen Unternehmen muss klar sein, dass sie sich an die Regeln des Fair Play zu halten haben, wenn sie in Europa Geschäfte machen wollen“, erklärte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia. Im vorliegenden Fall hätten die Unternehmen genau gewusst, dass sie gegen die Wettbewerbsregeln verstießen, und trotzdem versucht, ihr rechtswidriges Verhalten zu verschleiern. „Verständnis gibt es nur für diejenigen, die ein Kartell anzeigen und uns bei der Beweisführung unterstützen.“
Die am Kartell beteiligten Unternehmen haben offenbar zwischen Oktober 2001 und Februar 2006 ihre Preise – etwa Margen und Mindestpreise – untereinander abgestimmt sowie Informationen über Produktionsplanung, künftige Kapazitätsauslastung, Preisgestaltung und andere Geschäftsbedingungen ausgetauscht. Insgesamt sei ein Umsatz von mehr als sieben Milliarden Euro erzielt worden, sagte Almunia.
Bei der Festsetzung der Geldbußen legte die Kommission die Absatzzahlen der beteiligten Unternehmen für die betreffenden Produkte im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), die besondere Schwere des Verstoßes, seine Dauer, sowie die Tatsache zugrunde, das das Kartell den gesamten EWR betraf. Personen oder Unternehmen, die von dem wettbewerbswidrigen Verhalten der LCD-Hersteller betroffen sind, können vor den Gerichten der EU-Mitgliedstaaten auf Schadenersatz klagen.
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