Der Spam-Anteil am weltweiten E-Mail-Aufkommen ist 2010 um 1,4 Prozent auf 89,1 Prozent gestiegen. Das ist das Ergebnis des Jahresberichts (PDF) der Symantec-Tochter MessageLabs. Botnetze waren demnach für 88 Prozent aller Spam-Nachrichten verantwortlich.
Mit 92,2 Prozent erreichte die Spam-Rate im August den Jahreshöchststand. Grund dafür war eine Zunahme der Aktivitäten des Botnets Rustock. Die zahlreichen Bemühungen, Botnetze zu schließen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, haben Symantec zufolge wenig Erfolg gezeigt. Die Zahl der aktiven Bots liege Ende 2010 auf demselben Niveau wie im Vorjahr.
„Cyberkriminelle haben in diesem Jahr mit verschiedenen Taktiken experimentiert, um Spam-Kampagnen aufrechtzuerhalten“, sagte Paul Wood, Senior Analyst von Symantec Hosted Services. „Von wichtigen Events wie der Fußball-Weltmeisterschaft bis hin zu Kurz-URL-Diensten und Sozialen Netzen haben Spammer eine Vielzahl von Tricks eingesetzt, um Spamfilter zu umgehen und Opfer zu ködern.“
Symantec hat zudem jeden Tag durchschnittlich 3066 neue Websites entdeckt, die Malware oder Spyware verbreiteten. Im Schnitt enthielten in diesem Jahr 0,352 Prozent aller weltweit verschickten E-Mails einen Virus. 2009 lag der Anteil bei 0,349 Prozent.
Als Besonderheit des Jahres 2010 sieht das Unternehmen den Trojaner Stuxnet an, der in der Lage sei, Industrie-Kontrollsysteme zu befallen und damit auch außerhalb des Cyberspace Schaden anzurichten. Mit „Here you have“ sei im September zudem ein „altmodischer Massenmail-Virus“ zurückgekehrt, der gezeigt habe, dass der signaturbasierte Ansatz heutiger Antivirenlösungen auch nach 25 Jahren immer noch unzureichend sei.
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