Samsung Omnia 7 im Test: Windows-7-Phone mit Super-AMOLED-Display

Fünf Smartphones mit dem neuen Handy-Windows gibt es derzeit auf dem deutschen Markt. Drei davon kommen von HTC, eins von LG – und eins von Samsung. Groß sind die Unterschiede zwischen den Modellen nicht, denn es gibt rigide Vorgaben von Microsoft, was beispielsweise Display-Auflösung, Prozessor und Speicher angeht. Um so schöner ist es für Samsung, dass die Koreaner ihre selbst hergestellten Super-AMOLED-Displays mit beeindruckender Farbwiedergabe und quasi perfekten Blickwinkeln ins Spiel bringen können – und sich zumindest in diesem Punkt von der Konkurrenz abheben.

Design

Der erste Blick auf das Windows Phone von Samsung erinnert uns an das alte iPhone 3G beziehungsweise 3G S: Die Oberfläche ist komplett von einer Scheibe aus Echtglas bedeckt, und unterhalb der eigentlichen Anzeige gibt es einen leicht nach unten gebogenen Home-Knopf. Wäre der nicht großflächig mit einem silbernen Windows-Logo bedruckt und würde das Gerät oben nicht den Samsung-Schriftzug tragen – man könnte die beiden Geräte fast verwechseln. Im Detail sind die Unterschiede dann doch etwas größer. So wirkt das Omnia 7 im Vergleich zum iPhone doch sehr kantig – und es ist ein gutes Stück größer.

Um die Scheibe zieht sich ein circa zwei Millimeter breiter Rahmen, der oben und unten aus Kunststoff und an den Seiten aus Metall gefertigt ist. Leider reicht die eigentliche Anzeige nicht nah an den Rand der Glasabdeckung. Seitlich befindet sich noch einmal ein gut drei Millimeter breiter Rand. Insgesamt gibt es also links und rechts einen guten halben Zentimeter, der nicht genutzt ist. Im direkten Vergleich mit der Konkurrenz (HTC HD7: 4 Millimeter, HTC Mozart: 5 Millimeter) ist das zwar nicht mehr, fällt aber aufgrund des weniger stark abgerundeten Designs stärker auf.

Oberhalb des Samsung-Logos über dem Display-Panel ist der Lautsprecher hinter einem Gitter aus schwarz lackiertem Metall untergebracht. Rechts davon sind zwei Augen unter dem schwarz gefärbten Glas erkennbar: Es handelt sich dabei um die Sensoren für Umgebungshelligkeit und Annäherung. Unter dem Display gibt es den bereits angesprochenen, mechanisch arbeitenden Knopf mit Windows-Logo, der den Nutzer zum Startbildschirm bringt. Links und rechts davon befinden sich zwei Soft-Touch-Tasten. Links geht’s zurück, rechts öffnet sich die Suchfunktion. Die Buttons sind eindeutig beschriftet. Allerdings gibt es hier wieder einen Punkt, der schon beim Galaxy S von Samsung aufgefallen ist: Die Beleuchtung der Soft-Touch-Tasten wird erst dann aktiv, wenn man sie schon ausgelöst hat – also eigentlich zu spät. Da es hier aber nur zwei der Sensoren gibt und die auch noch durch den gut ertastbaren Home-Knopf getrennt sind, stört das beim Omnia 7 nicht.

Auf der rechten Seite gibt es zwei mechanische Tasten. Die obere ist – Samsung-typisch – für das Ein- und Ausschalten sowie das Sperren des Displays zuständig, die untere ist zweistufig ausgeführt und aktiviert die Kamera. Links oben haben die Entwickler den Wippschalter zur Regelung der Lautstärke angebracht. Er lässt sich gut erfühlen und hat einen eindeutigen Druckpunkt. Das ist gut, wenn man das Gerät als MP3-Player in der Hosentasche hat.

Die Ober- und Unterseite ist aus Kunststoff gefertigt. Oben befindet sich die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse zum Anschluss von Standard-Kopfhörern, rechts daneben der microUSB-Port zur Datenübertragung sowie zum Aufladen des Akkus. Sehr löblich: Wie bei aktuellen Samsung-Smartphones üblich, wird die USB-Buchse von einem Schieber geschützt. Das ist deutlich angenehmer als irgendwelche fummeligen Abdeckungen und hält Staub fern. Ganz unten gibt es nur das Mikrofon zu sehen, das seinen Platz in einer deutlich größeren, ovalen Aussparung gefunden hat. Es wirkt so, als wollte Samsung die USB-Buchse ursprünglich hier unterbringen und hat sich in letzter Sekunde umentschieden.

Der Rücken des Omnia ist an den Seiten stark abgerundet und komplett aus Aluminium gefertigt – lediglich die Kappen oben und unten bestehen aus Plastik in Gehäusefarbe. Gummiert wie bei den HTC-Geräten ist der Kunststoff bei Samsung allerdings nicht. Oben in der Mitte ist die Linse der 5-Megapixel-Kamera untergebracht, schräg links darüber befindet sich die Foto-LED. Rechts davon sitzt der Lautsprecher. Den größten Platz nimmt der Akkudeckel ein, der ebenfalls aus Alu besteht und sich über einen mechanischen Schieber entriegeln lässt.

Mit seinem 4-Zoll-Display liegt das Omnia 7 im Mittelfeld der Windows Phones. Das Gehäuse ist allerdings fast so groß wie das des HTC HD7 mit 4,3-Zoll-Anzeige: Es ist genauso hoch und nur minimal schmaler. Es baut etwa einen Zentimeter hoch auf und passt damit noch problemlos in die Hosentasche.

Das Samsung bringt knapp 140 Gramm auf die Waage und hat damit fast das gleiche Gewicht wie das aktuelle iPhone 4. Interessanterweise fühlt es sich aber etwas leichter an – das hat wohl mit den größeren Abmessungen, aber auch mit der Materialauswahl zu tun. Obwohl Samsung oben auf Echtglas und unten auf Aluminium setzt, fühlt sich das Gerät leider nicht so wertig an, wie es eigentlich sollte. Vielleicht liegt es an der vergleichsweise glatten Struktur des Metalls auf der Rückseite. An der Qualität gibt es aber nichts auszusetzen – das Omnia hinterlässt einen überaus stabilen Eindruck.

Ausstattung

Beim Innenleben des Omnia 7 gibt es nur wenig Überraschungen. Über die 1-GHz-CPU verfügen die Konkurrenten ebenso, wie auch über Quad-Band-GSM, UMTS mit dem Up- und Downloadturbo HSPA, über GPS, Bluetooth 2.1 und WLAN nach dem flotten N-Standard. Für Apps, Fotos, Videos & Co. stehen 16 GByte interner Speicher zur Verfügung. Einen microSD-Slot gibt es nicht: Der ist bei Windows Phones tabu.

Das 4 Zoll große Display löst mit 800 mal 480 Pixel gleich gut auf wie die Konkurrenz. Unterm Strich dürfte es dennoch begehrenswerter sein als die LCD-Anzeigen von HTC und LG: Es setzt nämlich wie das Samsung Wave und das Samsung Galaxy S auf die Super-AMOLED-Technik, die eine erstklassige Farbwiedergabe verspricht. Tatsächlich: Wer noch nie so eine Anzeige gesehen hat, wird fast automatisch den Mund öffnen, wenn er ein gestochen scharfes Foto oder Video sieht. Dass Text dafür nicht ganz so perfekt aussieht wie auf einem LCD und die Darstellung ganz leicht blaustichig wirkt, nimmt man in Anbetracht der Brillanz gern in Kauf.

Der Akku hat eine Kapazität von 1500 mAh – und damit ein gutes Stück mehr als der des ebenfalls exklusiv bei T-Mobile verfügbaren HTC Mozart (1300 mAh) und des HTC HD7 von O2 (1230 mAh). Noch dazu benötigt das selbstleuchtende AMOLED-Display weniger Strom als die hintergrundbeleuchteten LCDs der Konkurrenten.

Im Lieferumfang sind Stereo-Headset, Ladegerät sowie Datenkabel enthalten. Außerdem gibt es ein gedrucktes Handbuch, aber keine CD mit der obligatorischen Software, ohne die das Übertragen von Bildern, Musik & Co. nicht möglich ist. Käufer des Samsung müssen sie aus dem Internet herunterladen.

Page: 1 2

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

5 Stunden ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago