Media-Saturn-Holding beurlaubt CEO Roland Weise


Die Media-Saturn-Holding trennt sich von ihren CEO Roland Weise (Bild: MSH).

Roland Weise, CEO der Media-Saturn-Holding, ist ab sofort beurlaubt. Er gibt seinen Posten zum Ende des Jahres auf. Ab 1. Januar 2011 werden Horst Norberg als Vorsitzender der Media-Saturn-Geschäftsführung und Rolf Hagemann als stellvertretender Vorsitzender sowie Verantwortlicher für Finanzen das Ruder übernehmen. Das hat das Unternehmen heute mitgeteilt. Norberg (63 Jahre) ist seit 1987 bei dem Unternehmen und seit 2001 Teil der Geschäftsführung. Hagemann (48 Jahre) ist seit 2006 Mitglied der Geschäftsführung und Finanzenchef.

Offiziell werden in der Pressemitteilung als Grund für die Umstrukturierung der Führungsetage die starke Expansion und das zunehmende internationale Engagement mit dem Fokus auf Osteuropa und Asien genannt. Damit begründet man auch, dass drei neue Mitglieder in die Geschäftsführung berufen werden: Ab Januar 2011 gehören die bisherigen Länder-CEOs Michael Rook (CEO Media-Saturn Deutschland GmbH), Joachim Roesges (CEO Media-Saturn Spanien) und Frank Kretzschmar (CEO Media-Saturn Österreich) als Geschäftsführer der Führungsholding an.

Sowohl deutsche als auch österreichische Branchenblätter spekulieren aber offen darüber, dass die wiederholten Rückschläge im Onlinegeschäft der wahre Grund für den überhasteten Abgang von Weise sind.

Das offline bewährte Konzept, Kunden durch einen durch die jeweiligen Marktchefs mitbestimmten Flyer neugierig zu machen und anschließend im Laden mit einer beschränkten Auswahl und wenigen, eher verwirrenden als hilfreichen Informationen zum Kaufabschluss zu bewegen, funktioniert online nicht: Im Web wollen sich die Kunden umfassend informieren und vor allem Preise vergleichen können. Der nie richtig in Schwung gekommene erste Onlineshop von Media-Saturn wurde 2007 sang- und klanglos aufgegeben (PDF).

Pläne für einen erneuten Anlauf kamen bisher in Deutschland über Projekte und Pläne nicht hinaus. Ursprünglich sollten Ende 2009 in den Niederlanden und Österreich Onlineshops starten und die dort gewonnenen Erfahrungen im Lauf des Jahres 2010 auf den deutschen Markt übertragen werden. Bereits die Versuche im benachbarten Ausland zogen sich jedoch bis ins späte Frühjahr 2010 hin. Im Herbst räumte Weise dann ein, dass es auf alle Fälle vor 2011 nicht mehr klappen wird.

ZDNet.de Redaktion

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