Die kubanische Regierung hat mit EcuRed eine Online-Enzyklopädie nach dem Vorbild von Wikipedia gestartet. Knapp 20.000 Artikel sind bereits online.
Wie bei Wikipedia müssen sich Schreibwillige anmelden, bevor sie Artikel erstellen oder verändern können. Im Hintergrund arbeitet ebenfalls ein Team von Administratoren, das die Einträge überwacht. Laut der Regierungssite Cubadebate.cu wird EcuRed ohne kommerzielles Interesse betrieben.
EcuRed soll das Informationen „von allen für alle, von Kuba für die Welt“ bereitstellen. Das veröffentlichte Wissen werde von einem „entkolonisierten, objektiven und wahrhaftigen Standpunkt“ aus präsentiert. Laut der in Madrid herausgegebenen Tageszeitung Diario de Cuba haben derzeit etwa 1,6 Millionen von rund 11,5 Millionen Kubanern Zugang zum Internet.
Freilich scheiden sich die Geister daran, ob der Blick Kubas auf die Welt als „objektiv und wahrhaftig“ bezeichnet werden kann. Diario de Cuba bezeichnet die kubanische Wikipedia-Variante schlicht als „Zensur und Propaganda“.
Den politischen Erzgegner USA beschreibt die Online-Enzyklopädie als „bekannterweise das Imperium unserer Epoche“. Von Anfang an hätten die Gründerväter der nordamerikanischen Nation Kuba betrachtet als „eine schöne reife Frucht, die ihnen schlussendlich in die Hände fallen würde“.
Im Abschnitt „Imperialismus und Krieg“ (Imperialismo y guerra) heißt es: „Das nationale Bild, das die Vereinigten Staaten von sich haben, als Beschützer und Verteidiger von Recht, Freiheit und Demokratie, wurzelt im Glauben, dass sie eine moralische Überlegenheit besitzen (weil sie das ‚auserwählte Volk‘ sind). Diese Annahme hat es ihnen erlaubt, die Einmischung in die internen Angelegenheiten anderer Völker (die nicht ‚von Gott auserwählt‘ sind) zu rechtfertigen.“
Wikileaks will mit der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten mehr Transparenz schaffen. Das kommt nicht überall gut an. ZDNet bietet in diesem Special Nachrichten und Hintergrundberichte über die umstrittene Whistleblower-Plattform.
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