Smartphone-Apps: Wie die Helferlein das Web verändern

Der Nutzwert von Apps, den kleinen Hilfsprogrammen auf Smartphones, reicht von sehr praktisch bis völlig überflüssig: Extrem hilfreich sind beispielsweise Apps, mit denen der Nutzer Informationen über die nächste U-Bahn am nächstgelegenen Bahnhof erhält oder in Echtzeit Börsenkurse abrufen kann. Über Sinn und Zweck von Apps, die ein lautes Martinshorn-Signal abspielen oder das Telefon-Display in ein volllaufendes Bierglas verwandeln, kann man dagegen geteilter Meinung sein.

Unbestritten ist aber, dass sich Apps insgesamt riesiger Beliebtheit erfreuen. Bereits im Juni 2010 überschritt die Zahl der alleine im Apple App Store heruntergeladenen Programme fünf Milliarden. Markus Stäuble, Senior-IT Consultant bei der Digital-Marketingagentur MRM Worldwide, erläuterte Anfang Dezember in einem Vortrag auf der „iPhone Developers Conference“ in Köln die drei Kernmerkmale, nach denen Apps in der noch jungen Branche unterschieden werden: native Apps, Web Apps und hybride Apps.

Die native App wird direkt auf dem Handy installiert. Sie nutzt die technische Leistung des Gerätes und basiert auf dem für die jeweilige Plattform vorgegebenen Software Development Kit. Diese App-Variante unterscheidet sich prinzipiell nicht von einem Computerprogramm, das auf einem PC installiert ist.

Anders hingegen die Web App, die Stäuble auch als „Einfach-App“ bezeichnet. Sie läuft im Browser des Smartphones, die „Intelligenz“ befindet sich irgendwo auf einem Server. Anders gesagt: Der Nutzer installiert im Grunde nur einen Link auf seinem Telefon. Vorteilhaft daran ist, dass sich solche Apps plattformunabhängig nutzen lassen. Bei inzwischen zehn Smartphone-Plattformen ist das ein wichtiger Punkt, um die Entwicklungskosten im Zaum zu halten. Ein klarer Nachteil: Steht keine Internetverbindung zur Verfügung, ist die App unbrauchbar.

Die hybride App ist eine Mischform: Bei ihr wird ein Teil des Programmcodes auf dem Smartphone installiert, so dass Teilfunktionen auch Offline nutzbar sind. Ein anderer Teil der Intelligenz steht aber nur über die Internetverbindung zur Verfügung. Aus Entwicklersicht vorteilhaft ist, dass beispielsweise eine große Datenbank zentral von verschiedenen Smartphone-Plattformen aus genutzt werden kann.

Vielen App-Nutzern sind diese Unterschiede nicht bekannt. Sie bekommen diese Feinheiten erst dann zu spüren, wenn beispielsweise eine Straßenkartenansicht nicht aufgerufen werden kann, weil diese Daten auf einem externen Server liegen und gerade keine Mobilfunk- oder WLAN-Verbindung zur Verfügung steht.

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ZDNet.de Redaktion

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