ZDNet-Umfrage: Fast 90 Prozent Zustimmung für Wikileaks

Fast 90 Prozent der 987 Umfrageteilnehmer stimmen der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten durch Wikileaks zu. Zu einem anderen Ergebnis kommt die repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts. Danach sind 58 Prozent der Bundesbürger der Ansicht, dass geheime Dokumente nicht veröffentlicht werden sollten. Bei der FAZ sprechen sich hingegen 78 Prozent der Befragten für eine Veröffentlichung aus. An der ZDNet-Umfrage haben in der Zeit vom 14.12. bis zum 21.12.2010 knapp 1000 Leser teilgenommen.

Knapp 86 Prozent der Befragten halten die Veröffentlichungen von Wikileaks für sinnvoll.

86,4 Prozent der Befragten glauben, dass Wikileaks mit der Veröffentlichung vor allem die Bürger besser informieren möchte.

Immerhin halten 38 Prozent das Vorgehen von Wikileaks für politisch motiviert.

Über 83 Prozent halten es nicht für legitim, wenn Regierungen die Wikileaks-Server sperren wollen.

19,8 Prozent haben Verständnis dafür, wenn Regierungen den Betrieb von Wikileaks verbieten wollen. Knapp 79 Prozent sind allerdings gegenteiliger Ansicht.

Für die Spiegelung der Wikileaks-Server sprechen sich mehr als 88 Prozent der Befragten aus.

DDoS-Attacken sehen 44 Prozent als legitime Form des Protests an. 46,1 Prozent halten nichts von diesen digitalen Sitzblockaden. Knapp 10 Prozent der Befragten hat dazu keine Meinung.

Die Veröffentlichungen von Wikileaks sind für über 20 Prozent der Befragten Anlass, über ihre firmeninternen Sicherheitsrichtlinien nachzudenken. 51,4 Prozent sehen dafür keinen Grund.

HIGHLIGHT

Themenschwerpunkt Wikileaks mit Umfrageergebnis

Wikileaks will mit der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten mehr Transparenz schaffen. Das kommt nicht überall gut an. ZDNet bietet in diesem Special Nachrichten und Hintergrundberichte über die umstrittene Whistleblower-Plattform.

Internationale Ergebnisse

Während mehr als 88 Prozent der deutschen ZDNet-Leser die Veröffentlichungen begrüßen, trifft die Whistleblower-Plattform beim amerikanischen Publikum auf weniger Sympathie: 46 Prozent lehnen die Bekanntgabe vertraulicher Dokumente ab. Doch auch hier steht eine Mehrheit von 51 Prozent hinter dem Vorgehen von Wikileaks. Unter den ZDNet-Lesern aus Asien & Australien, England und Frankreich ist die Zustimmung mit über 75 Prozent ebenfalls sehr groß. Das japanische ZDNet-Publikum stimmt mit knapp 60 Prozent dem Vorgehen von Wikileaks zu.

Ähnliche Mehrheitsverhältnisse ergeben sich bei der Frage, ob die Veröffentlichung vertraulicher Dokumente sinnvoll ist.

Die Mehrheit der ZDNet-Leser weltweit glaubt, dass Wikileaks mit den Veröffentlichung vor allem die Bürger informieren will. 44 Prozent des amerikanischen ZDNet-Publikums sehen hingegen andere Motive.

ZDNet-Leser aus den USA, Frankreich, Großbritannien und Japan sehen mehrheitlich politische Motive für die Veröffentlichung. Das ZDNet-Publikum aus Asien & Australien und Deutschland teilt diese Ansicht mehrheitlich nicht.

ZDNet-Leser aus Großbritannien, Frankreich und Japan erachten es als legitim, wenn Regierungen Wikileaks-Server abschalten wollen. In den USA und Asien & Australien teilt eine knappe Mehrheit nicht diese Ansicht. Wikileaks-Server abzuschalten halten über 83 Prozent der deutschen ZDNet-Leser für nicht legitim.

Mehrheitlich zeigen die ZDNet-Leser Verständnis für Regierungen, den Betrieb von Wikileaks-Servern zu verbieten. Nur in Deutschland und Frankreich lehnt eine Mehrheit dies ab.

Die Mehrheit der ZDNet-Leser befürwortet eine Spiegelung von Wikileaks-Servern, damit die Inhalte in jedem Fall erreichbar bleiben. Mit 88,3 Prozent ist die Zustimmung in Deutschland besonders groß.

Digitale Sitzblockaden mittels DDoS-Attacken werden mehrheitlich abgelehnt. Lediglich in französische ZDNet-Leser erachten mit einer knappen Mehrheit solche Attacken als legitime Protestform.

Die Veröffentlichung von Wikileaks nehmen nur die wenigsten – zwischen 19 und 25 Prozent – zum Anlass über die Sicherheitsrichtlinien ihrer Unternehmen nachzudenken. Lediglich in den USA wollen 40 Prozent die Sicherheitsstandards überprüfen.

ZDNet.de Redaktion

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