Die Bank of America, eines der größten Kreditinstitute der Vereinigten Staaten, hat die Verarbeitung von Zahlungen an Wikileaks eingestellt. Sie reagiert damit möglicherweise auf eine Ankündigung der Whistleblower-Site, geheime Dokumente über eine US-Bank zu veröffentlichen.
„Die Entscheidung basiert auf berechtigten Annahmen, dass Wikileaks möglicherweise in Aktivitäten verwickelt ist, die unter anderem unvereinbar mit unseren internen Richtlinien für die Abwicklung von Zahlungen sind“, teile die Bank of America am Freitag mit.
Wikileaks kontert: „Wir fordern alle, die die Freiheit lieben, dazu auf, ihre Konten bei der Bank of America zu kündigen“, teilte Wikileaks per Twitter mit. „Machen Sie Geschäfte mit der Bank of America? Unser Rat ist, legen Sie ihr Geld an einem sichereren Ort an.“
Neben der Bank of America weigern sich auf Mastercard, Visa und Paypal, Geld an Wikileaks zu überweisen, wodurch es für Wikileaks immer schwieriger wird, sich durch Spenden zu finanzieren. Anhänger von Wikileaks reagierten darauf mit DDoS-Angriffen auf die Websites der Finanzunternehmen.
Im November hatte Wikileaks-Gründer Julian Assange gegenüber Forbes angekündigt, er bereite die Veröffentlichung von Unterlagen über eine US-Bank vor, aber nicht den Namen genannt. 2009 hatte er jedoch in einem Interview mit Computerworld angegeben, er sei im Besitz von 5 GByte Daten von einer Festplatte einer Führungskraft der Bank of America.
Assange befindet sich derzeit in Großbritannien unter Hausarrest, nachdem er gegen Zahlung von 200.000 Britischen Pfund (236.000 Euro) Ende vergangener Woche aus der Untersuchungshaft entlassen wurde. Neben der schwedischen Justiz, die Assange wegen Vergewaltigung sucht, betreiben auch US-Behörden die Auslieferung des Australiers. Die USA wollen wegen der Veröffentlichung als geheim eingestufter Dokumente der US-Armee und des Außenministeriums rechtlich gegen Assange vorgehen.
Wikileaks will mit der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten mehr Transparenz schaffen. Das kommt nicht überall gut an. ZDNet bietet in diesem Special Nachrichten und Hintergrundberichte über die umstrittene Whistleblower-Plattform.
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