Laut einer aktuellen Konjunkturumfrage des Bitkom rechnen 84 Prozent der deutschen Hightech-Unternehmen für das kommende Jahr mit steigenden Umsätzen. Neun Prozent gehen von gleichbleibenden Einnahmen aus, sechs Prozent von sinkenden. Der Bitkom-Branchenindex kletterte im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal von 67 auf 69 Punkte und erreichte damit zum zweiten Mal in Folge den höchsten Wert seit seiner Einführung im Jahr 2001.
„Der Bitkom-Index hat bislang immer zuverlässig die wirtschaftliche Entwicklung der Branche angezeigt. Die aktuellen Umfrageergebnisse signalisieren, dass 2011 ein gutes Jahr für die deutsche Hightech-Wirtschaft wird“, sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Sowohl die Nachfrage der gewerblichen als auch der Privatkunden werde im kommenden Jahr weiter anziehen.
Besonders optimistisch sind laut Bitkom IT-Dienstleister – sie erwarten zu 90 Prozent steigende Umsätze. Es gebe vor allem starkes Interesse an Cloud-Computing. „Cloud-Computing wird in den nächsten Jahren erhebliche zusätzliche Investitionen anstoßen und die Etablierung ganz neuer Geschäftsmodelle und Dienstleistungen mit sich bringen“, sagt Scheer. Nach Schätzungen des Branchenverbands wird der Markt für Cloud-Computing von 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf 8,2 Milliarden Euro 2015 steigen. Allein 2011 soll der Zuwachs 68 Prozent betragen.
Auch im IT-Hardware-Segment blicken Unternehmen optimistisch in die Zukunft: 80 Prozent rechnen 2011 mit höheren Umsätzen. Gerätehersteller haben dem Bitkom zufolge seit Jahren mit enormem Preisdruck zu kämpfen, aber innovative Produkte wie Tablet-PCs und All-in-one-Computer verkauften sich gut und trügen zur guten Stimmung bei.
Zwei Drittel der Hightech-Firmen wollen 2011 neue Stellen schaffen. Besonders Softwarehäuser und IT-Dienstleister suchen neue Mitarbeiter. Derzeit gibt es laut Bitkom rund 28.000 offene Stellen für ITK-Spezialisten. Für jedes zweite befragte Unternehmen sei der Expertenmangel das größte Wachstumshemmnis.
Im Juni 2010 bemängelte noch etwa jede vierte Firma eine schwache Binnen- oder Exportnachfrage sowie ungünstige Finanzierungsbedingungen. Ein halbes Jahr später sieht nur noch jedes achte ITK-Unternehmen in den Finanzierungsbedingungen ein Wachstumshemmnis, 15 Prozent in der Binnennachfrage. Die Exportnachfrage, die 2010 zweistellig anzog, ist nur noch für vier Prozent der ITK-Firmen unbefriedigend.
Der Bitkom befragt quartalsweise seine Mitglieder und weitere Unternehmen der ITK-Branche zur aktuellen Geschäftsentwicklung und zu ihren Erwartungen für die nahe Zukunft. Der Bitkom-Branchenindex errechnet sich aus dem Saldo der positiven und negativen Umsatzentwicklung für das jeweils laufende Quartal.
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