Bericht: Videostreamingportal Hulu will nicht mehr an die Börse

Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge hat Hulu den angedachten Börsengang abgesagt. Das Videonetzwerk, zu dessen Teilhabern seine Gründer Fox, NBC und ABC gehören, will stattdessen mit neuen Abomodellen zusätzliche Einkünfte generieren.

Hulu hat erst vor kurzem ein erstes Bezahlangebot vorgestellt: Hulu Plus für 9,99 Dollar. Den Preis hat es seither schon auf 7,99 Dollar gesenkt. Hulu-Plus-Abonnenten bekommen Material zu sehen, das die kostenlose Site nicht enthält. Hulu zufolge übersteigen die Abonnentenzahlen die Erwartungen.

Dennoch steht das Wachstum von Hulu vor einigen Hindernissen. Eines ist Netflix, ebenfalls ein Videostreamingdienst, und zwar einer, der in den USA mit einem Abomodell sehr erfolgreich ist. Netflix enthält zwar wenig wirklich neue Serien und Filme, hat aber einen weit umfangreicheren Katalog als Hulu Plus. Hinter Hulus Wunsch nach mehr Geld steht eben auch und vor allem die Hoffnung, mehr Inhalte einzukaufen und so mehr Anwender ansprechen zu können.

Das andere große Hindernis sind die Partner, die mehr Umsatz sehen möchten. Und von eben diesen Partnern würden die Inhalte kommen, mit denen Hulu erst Abokunden anziehen und höhere Preise rechtfertigen möchte. Schließlich wurde die Abogebühr aus einem Grund schon kurz nach Einführung um zwei Dollar gesenkt. So steckt das Netzwerk in einem Teufelskreis.

Eine Option bleibt Hulu noch: Es könnte ein komplett anzeigenfreies Abonnement anbieten. Vielleicht wären die Kunden bereit, dafür dann tatsächlich 9,99 Dollar zu zahlen.

In Deutschland ist weder Hulu noch Netflix verfügbar. RTL und ProSiebenSat.1 planen ein ähnliches Video-On-Demand-Portal für Deutschland und Österreich. Darüber sollen Nutzer ausgewählte Sendungen ebenfalls bis zu sieben Tage nach der TV-Ausstrahlung kostenlos ansehen können. Sonys Qriocity ist bereits in Deutschland verfügbar, ebenso wie die Online-Videothek von Mediamarkt.

ZDNet.de Redaktion

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