Microsoft will mit der nächsten Windows-Version ein stärkeres Gewicht auf Computerspiele legen. TechRadar berichtet mit Berufung auf einen anonymen Informanten, dass Computerspiele Teil einer „neuen Initiative“ des Unternehmens seien und „eine Schlüsselkomponente des gesamten Betriebssystems“.

Microsoft hat im Laufe der Jahre immer wieder versucht, Windows als Spieleplattform in den Vordergrund zu stellen. Im November erst startete ein neuer Online-Shop für Spiele unter dem Namen Games for Windows Marketplace, über den die Kunden Spiele kaufen und direkt herunterladen können. Gleichzeitig wurde ein „Game Hub“ ins Leben gerufen, der als zentrale Anlaufstelle für soziale Spiele in Windows Live und Facebook dienen soll.

Auch das neue Mobilsystem Windows Phone 7 soll als Spielplattform etabliert werden. Vor der Gamescom in Köln im August 2010 veröffentlichte Microsoft eine Liste von Xbox-Live-Spielen, die für Windows-Phone-Telefone verfügbar sein werden. „Für uns ist Windows Phone 7 der Start einer bedeutenden Spieleplattform“, erklärte dazu ein Microsoft-Sprecher.

Die Geschichte reicht aber noch weiter zurück bis zu Windows Vista. Damals führte das Unternehmen den „Games Explorer“ als Spielezentrale in das Betriebssystem ein. Das Projekt war jedoch bescheiden im Vergleich mit Online-Spielevertriebssystemen wie der Steam-Plattform oder Spieleshops wie Direct2Drive, Impulse, Desura oder Gamersgate. Hier kann man Spiele direkt herunterladen und man hat Zugang zu einer Community von Gleichgesinnten.

Microsofts Konsolenspielverkäufe liefen 2010 besonders gut. Die NPD Group berichtete, dass Microsoft in diesem Jahr 34 Prozent mehr Xbox-Konsolen verkauft hat als 2009. Der Bewegungscontroller Kinect ging in den ersten zehn Tagen nach Marktstart laut Unternehmen eine Millionen Mal über den Ladentisch.

Wenn es darum geht, Computerspiele besser in die Windows-Plattform zu integrieren, könnten die Funktionen von Xbox Live ein Vorbild sein. Einen Vorgeschmack für PC-Spieler gibt es schon jetzt. Allerdings müssen sich die Anwender vorher eine Client-Software von Microsoft herunterladen.

Laut einem auf der niederländischen Website des Unternehmens veröffentlichten Blogeintrag dauert es noch etwa zwei Jahre, also bis Ende 2012, bis der als „Windows 8“ bezeichnete Nachfolger von Windows 7 in den Handel kommt. Das neue Windows soll auch in einer speziellen Version für ARM-Prozessoren erscheinen. Dieser Prozessortyp wird häufig für Mobilgeräte benutzt, so dass Microsoft auf diesem Weg auch einen neuen Zugang zum Spielemarkt für Mobilgeräte bekäme.

ZDNet.de Redaktion

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