LTE-Rollout von O2: auf Messtour mit finaler Hardware

Am 16. Dezember hat O2 den Startschuss für seine LTE-Netze in München, Ebersberg, Halle und Teutschenthal gegeben. Seitdem können ausgewählte Nutzer per LTE im Internet surfen.

Mit mobilen HD-Videokonferenzen wurde Pressevertretern die Leistungsfähigkeit der LTE-Netze demonstriert: Videoreporter waren mit HD-Kameras auf dem Weihnachtsmarkt in Halle und auf der Motocross-Strecke in Teutschenthal (Sachsen-Anhalt) unterwegs – beide Standorte sind LTE-versorgt. Die Livestreams wurden ins O2-Hauptquartier nach München übertragen, wo eine LTE-2600/20-MHz-Basisstation installiert ist. Von dieser haben die dort vorbereiteten LTE-Empfangsgeräte ihr Signal bekommen.

Unter derart optimalen Bedingungen kamen die Streams in beeindruckender Qualität in München an. Den Grund zeigen die ZDNet-Messungen: Downloads erreichten bis zu 100 MBit/s und Uploads bis zu 48 MBit/s.

Danach ging es zu einem Brauereigasthof in Forsting bei Ebersberg. Er wird von LTE-Antennen auf dem Dach der knapp 300 Meter entfernten BayWa mit LTE 800/10 MHz versorgt. Diese LTE-Variante hat höhere Reichweiten, die Halbierung der Bandbreite auf 10 MHz halbiert aber auch den Datentransfer. Jeder LTE-Provider in Deutschland (O2, Telekom und Vodafone) konnte bislang jeweils nur 10 MHz im 800-MHz-Spektrum ersteigern.

Geschwindigkeitsmessungen im Dorfgasthof zeigen Durchsatzspitzen von 50 MBit/s im Download und 10 MBit/s im Upload. Davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Wenn mehr Anwender an LTE Gefallen finden ist es schnell vorbei mit VDSL-ähnlichen Durchsatzraten. Denn je mehr User das LTE-Netz gleichzeitig aktiv nutzen und je weiter der einzelne User von der LTE-Antenne entfernt ist, desto geringer wird sein Datendurchsatz. Die maximalen 50/25 MBit/s jeder LTE-800-Funkzelle werden dynamisch auf die jeweils aktive Zahl der Nutzer in der Zelle aufgeteilt.

LTE-Frequenz-Eigenschaften

LTE-Systeme und -Geräte können sehr flexibel auf unterschiedlichen Frequenzen senden und empfangen, etwa bei 800 und 2600 MHz, im Artikel als LTE 800 beziehungsweise 2600 bezeichnet. Der zweite Wert (10 oder 20 MHz) gibt die Kanalbandbreite in Megahertz an.

Die tieferen Frequenzen mit den längeren Wellen bei 800 MHz können viel weiter in die Fläche und viel tiefer in Gebäude hinein strahlen als die höheren Frequenzen. Deshalb verwendet man LTE 2600 eher für Großstädte und LTE 800 vorerst in dünn besiedelten Regionen.

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ZDNet.de Redaktion

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