Julian Assange schreibt seine Autobiografie. Er hat einen Vertrag mit dem Verlagshaus Alfred A. Knopf aus New York unterzeichnet, der „mindestens 1,5 Millionen Dollar“ (1,14 Millionen Euro) bringen soll. Das Geld will er verwenden, um laufende Prozesskosten zu zahlen.
„Ich will dieses Buch nicht schreiben, aber ich muss“, zitiert ihn die britische Zeitung Sunday Times. „Ich habe schon 200.000 Pfund [234.000 Euro] für Prozesskosten ausgegeben, und ich muss mich verteidigen und Wikileaks am Laufen halten.“
Das Autorenhonorar teilt sich auf in 796.654 Dollar (605.700 Euro) für die US-Rechte, die Knopf bekommt, und ungefähr 325.000 Pfund (381.000 Euro) für die Rechte in Großbritannien. Dort hat Canongate den Zuschlag erhalten. Mit internationalen Märkten und Serienabdrucken will Assange auf die genannte Summe kommen.
Assange ist derzeit auf Kaution frei. In Schweden wird ihm sexueller Missbrauch vorgeworfen. Eine Frau wirft ihm vor, weitergemacht zu haben, nachdem ein Kondom gerissen war, eine andere hat er angeblich zu Sex ohne Kondom gezwungen. Dies würde in Schweden den Tatbestand von „överraskningssex“ erfüllen, wie zahlreiche Medien schreiben, auch wenn die schwedische Wikipedia diesen Ausdruck nicht kennt.
Der Gründer von Wikileaks beteuert seit Langem, unschuldig zu sein. Einige seiner Unterstützer vermuten, dass die Klagen erfunden wurden, um ihn nach der Veröffentlichung geheimer US-Dokumente (aus den Kriegen in Afghanistan und dem Irak sowie Depeschen von US-Botschaftern) zum Schweigen zu bringen.
Am 11. Januar muss Assange das nächste Mal vor einem britischen Gericht aussagen.
Wikileaks will mit der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten mehr Transparenz schaffen. Das kommt nicht überall gut an. ZDNet bietet in diesem Special Nachrichten und Hintergrundberichte über die umstrittene Whistleblower-Plattform.
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