Google sucht nach Partnern, um einen digitalen Kiosk für Zeitschriften und Zeitungen einzurichten, berichtet das Wall Street Journal. Er würde mit ähnlichen Angeboten von Apple für die eigene Plattform und dem Multi-Plattform-Angebot von Amazon konkurrieren.
Die Quellen der Zeitung berichten, dass die Inhalte der Verlage über eine App auf Android-Tablets und -Smartphones einsehbar sein würden. Allerdings seien die Details und der Zeitplan noch vage. Es sei denkbar, dass sich das Projekt nicht durchführen lasse. Unklar ist auch, ob und wie Google die Zeitungspartner künftig auf seiner Übersichtsseite Google News präsentieren würde. Diese Seite lebt von Gratisinhalten der verlinkten Websites.
Google hat im Dezember sein Angebot Google eBookstore gestartet, das ebenfalls mit Apple und Amazon konkurriert. Diese beiden Firmen haben ihren Kampf um das Zeitungssegment kürzlich verschärft: Der Online-Versender will die Umsatzanteile für Verlage im Kindle Store erhöhen. Apple arbeitet einem Bericht zufolge mit News Corp an einem exklusiven Titel für das iPad.
In Aussagen von Google-CEO Eric Schmidt hatte der Markt für Zeitungen und Zeitschriften im abgelaufenen Jahr des Öfteren Erwähnung gefunden. So sagte Schmidt im April 2010, er glaube, dass Zeitungen online Geld verdienen könnten. „Es gibt Probleme mit dem Geschäftsmodell, nicht mit den Nachrichten. Das betrifft uns alle.“
Dem Wall Street Journal zufolge will Google weniger Provision fordern als die 30 Prozent, die Apple im iTunes Store nimmt.
Immer mehr Leser beziehen ihre Informationen online. Zeitungsverlage leiden deshalb unter sinkenden Abonnentenzahlen und schrumpfenden Anzeigeeinnahmen. Einige sind dazu übergegangen, ihre Online-Angebote kostenpflichtig zu machen. Der Springer-Verlag hat zum Beispiel kostenpflichtige iOS-Applikationen für die Tageszeitungen „Die Welt“ und „Bild“ auf den Markt gebracht. Auch den Spiegel kann man über das iPhone kostenpflichtig beziehen.
Die zu Rupert Murdochs News Corp gehörenden europäischen Zeitungen „Times“ und „The Sunday Times“ bieten seit Mai 2010 ihre Online-Inhalte kostenpflichtig an. Die ebenfalls zu News Corp gehörende „New York Times“ setzt schon länger auf ein Bezahlmodell.
Allerdings verzeichnet das Audit Bureau of Circulations (ABC) jetzt schon sinkende Nutzerzahlen für sämtliche US-Zeitschriften auf dem iPad. Wired beispielsweise ist laut ABC von durchschnittlich 31.000 Downloads im Juli bis September auf 22.000 im Oktober und 23.000 im November gefallen. Vanity Fair konnte im November noch 8700 iPad-Downloads verkaufen, während es zwischen August und Oktober noch durchschnittlich 10.500 gewesen waren. Auch GQ setzte mit 11.000 Downloads im November einen neuen Negativrekord.
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