Sandy-Bridge-Prozessoren: Warum sie so schnell sind

Mit der Sandy-Bridge-Architektur hat Intel am Montag eine neue Prozessorgeneration für Desktop- und Notebookcomputer eingeführt. Sie baut technisch auf der Nehalem-Architektur auf, die zuletzt unter dem Namen Westmere in 32 Nanometer gefertigt wurde.

Auch die Sandy-Bridge-CPUs werden zunächst in 32 Nanometer lithografiert. 2012 soll unter dem Namen Ivy Bridge eine 22-Nanometer-Ausführung folgen. Die Makrennamen Core i3, Core i5 und Core i7 werden beibehalten. Man erkennt die neuen CPUs an einer vierstelligen Modellnummer, die mit einer zwei beginnt, beispielsweise Core i7-2600. Nehalem- und Westmere-Prozessoren besitzen eine dreistellige Modellnummer.

Alle CPUs kommen ohne Quickpath-Interface (QPI) und bieten bereits intern eine PCI-Express-Schnittstelle. Eine Umsetzung von QPI auf PCI-Express auf der Northbridge entfällt daher. Außerdem verfügen alle Modelle über einen Dual-Channel-DDR3-Memory-Controller. Varianten mit Triple-Channel-Memory wie bei Nehalem und Westmere gibt es zunächst nicht.

Die fehlende QPI-Schnittstelle wird man kaum vermissen. Sie ist technisch auch nur sinnvoll, wenn man mehr als eine CPU auf einem Board verbaut. Triple-Channel-Memory hingegen erhöht den Speicherdurchsatz – allerdings nur, wenn drei oder sechs identische Module verwendet werden. Die neuen Sandy-Bridge-CPUs erreichen ihren maximalen Speicherdurchsatz mit zwei oder vier Modulen.


Die Sandy-Bridge-Client-Familie im Überblick. Die Low-Cost-Pentium-Modelle gibt es derzeit noch nicht.

Die ZDNet-Benchmarks (Bilder 27 und 28) zeigen jedoch, dass Sandy-Bridge-CPUs bei einer Dual-Channel-Speicherarchitektur deutlich mehr Durchsatz aus den Speicherchips rausholen als Nehalem- und Westmere-Prozessoren. Hinzu kommt, dass die Sandy-Bridge-Desktop-CPUs DDR3-Module mit bis zu 1333 MHz unterstützen. Intels Triple-Channel-Controller schaffen nur 1066 MHz. Bei den Notebook-Varianten schaffen die Spitzenmodelle sogar 1600 MHz. Rein rechnerisch ergibt sich dieselbe Geschwindigkeit wie bei Modulen mit 1066 MHz an einem Triple-Channel-Controller.

Derzeit werden ausschließlich Dual- und Quadcore-Modelle angeboten. Die Core-i7-Modelle mit vier Kernen beherrschen Hyperthreading und kommen so auf acht Threads. Alle Dual-Core-Modelle starten zwei Hardwarethreads pro Kern unabhängig von der Modellnummer. Später sollen Low-Cost-Varianten unter dem Namen Pentium folgen. Sie besitzen zwei Kerne und verzichten auf Hyperthreading.

Obwohl Sandy-Bridge eindeutig eine evolutionäre und keine revolutionäre Prozessorarchitektur ist, hat Intel zahlreiche Neuerungen eingebaut, die zu einer Geschwindigkeitssteigerung führen.

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ZDNet.de Redaktion

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