Micron stellt 25-Nanometer-SSD vor


Die RealSSD C400 bietet eine Performance von bis zu 260 MByte/s bei Schreiboperationen und eine Leserate von bis zu 415 MByte/s.

Micron Technology hat eine neue SSD-Baureihe auf Basis des kürzlich eingeführten 25-Nanometer-Prozess vorgestellt. Die RealSSD C400 soll ab März mit Kapazitäten von 64 bis 512 GByte in 1,8- und 2,5-Zoll-Bauhöhe verfügbar sein. Wie schon beim Vorgänger C300 stattet Micron die SSD mit einem SATA-6-GBit/s-Schnittstelle aus. AMD-Chipsätze bieten diese Anschlussart schon länger. Die neuen Intel-Chipsätze der Series 6, die für den Betrieb der kürzlich vorgestellten Sandy-Bridge-Prozessoren unterstützen diese Betriebsart ebenfalls. Die von Micron angegebenen Leistungswerte mit 415 MByte/s Lesegeschwindigkeit und einer Schreibrate von bis zu 260 MByte/s könnten mit SATA-3-GBit/s-Schnittstellen nicht erreicht werden. Gegenüber dem Vorgängermodell C300, die als eine der schnellsten SSDs gilt, konnte Micron die Performance um 17 (Lesen) und 20 Prozent (Schreiben) steigern.

Micron hat die PC- und Notebookhersteller bereits mit Testsamples ausgestattet. Die Massenproduktion soll noch im Februar starten. Die Micron-Tocher Crucial vermarktet die RealSSD C400. Der Hersteller rechnet mit einer Verfügbarkeit für den Endkunden noch im ersten Quartal 2011. Für das 512-GByte-Modell verlangt Micron einen Preis von 600 Euro, die 256-GByte-Variante kostet knapp über 300 Euro. Für die kleinsten Modell mit 128 und 64 GByte Kapazität verlangt der Hersteller 160 respektive 100 Euro.

Für die Performance eines PCs kann der Einbau einer SSD wahre Wunder bewirken. Der Leistungszuwachs für das Gesamtsystem durch den Einsatz einer SSD liegt im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten bei gut 60 Prozent. Die gestiegene Leistung, der verbesserte Betriebssystem-Support und die sinkenden Preise steigern die Attraktivität der SSD-Technik.

Für Anwender, die hohe Anforderungen an die Performance stellen, lohnt sich die Investition, trotz höherer Preise im Vergleich zu magnetischen Festplatten aber dennoch. In der für die Performance wichtigen Kategorie von zufälligen Lese- und Schreiboperationen von 4-Kilobyte-Blöcken erzielt beispielsweise die OCZ Summit mit 24,6 MByte pro Sekunde eine 35-fach höhere Datenrate als die Seagate Barracuda 7200.11, die nur 0,696 MByte/s erreicht. Mit dem Benchmark PCMark Vantage, der die Performance des Gesamtsystem ermittelt, beträgt der Vorsprung durch die SSD immerhin noch 62 Prozent.

Der Blick auf die Benchmarks zeigt zudem, dass das System mit einem 1,6 GHz schnellen Core i7 in Verbindung mit der OCZ-SSD eine höhere Performance erzielt, als ein Core i7 mit 3,2 GHz und der magnetischen Festplatte von Seagate. Natürlich profitiert man nicht immer von der besseren Lese- und Schreibperformance der SSD. Ein Programm wie Cinema 4D rendert durch den Einsatz einer SSD kaum schneller. Bei modernen 3D-Spielen sieht es hingegen schon wieder anders aus. Hier profitiert der Anwender durch die schnellen Ladezeiten komprimierte Spieledaten. Ebenso spielt die SSD ihre Stärken beim Start von Applikationen oder beim Laden großer Dateien aus. Für den Start von Photoshop CS4 vergehen mit der SSD lediglich 5 Sekunden, während die Ladezeit des Programms von der magnetischen Platte gut 16 Sekunden beträgt.

Für einen Desktop-Computer scheidet die SSD als Ersatz für die Festplatte dennoch aus. Für die umfangreiche Speicherung von Musik und Filmen ist sie noch zu teuer. Schließlich reicht für den Konsum dieser Inhalte bereits die Datenrate eines iPods aus. Daher sollte man die SSD im Desktop lediglich als „Turbolader“ für Betriebssystem und Anwendungen vorsehen, die an die Performance des Speichersubsystem große Anforderung stellen. Die Reaktionsgeschwindigkeit eines PCs mit SSD ist enorm. Zahlen und Benchmark-Grafiken können dieses gewaltige Leistungsplus nur unzureichend vermitteln. Wer einmal mit einem PC oder Notebook gearbeitet hat, der mit einer leistungsfähigen SSD ausgestattet ist, wird nur ungern wieder mit magnetischen Platten arbeiten wollen.

ZDNet.de Redaktion

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