Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang hat auf einer Pressekonferenz zur Eröffnung der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas Pläne für die Entwicklung einer ersten CPU vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen auf der ARM-Architektur basierenden Prozessor, der in PCs und Servern zum Einsatz kommen soll.
Im Rahmen Projekts mit dem Codenamen Denver will Nvidia den Prozessor von Grund auf neu entwickeln, was die Vermutung nahelegt, dass das Unternehmen über eine Architektur-Lizenz von ARM verfügt. Auch andere Firmen entwerfen auf diese Weise ARM-basierte Chips. Ein Beispiel ist Qualcomms Snapdragon. Aber viele andere ARM-Chips, darunter auch Nvidias neuer Tegra-2-Prozessor, setzen auf einem vorhandenen ARM-Kern wie dem Cortex-A9 auf, wodurch sich die Entwicklungszeit verkürzt und die Kosten gesenkt werden.
Schon seit Jahren gibt es Gerüchte, Nvidia arbeite an einer x86-CPU, um mit AMD und Intel konkurrieren zu können. Der Grafikchiphersteller scheint darauf zu setzen, dass das ARM-Ökosystem, also die schon jetzt verfügbaren Tools, Compiler und Anwendungen für mobile und Embedded-Geräte, auch in anderen Bereichen Einzug halten werden.
„Das ist Nvidias erste CPU-Entwicklung“, sagte Huang. „Und es ist der weltweit erste ARM-Prozessor, der auf High Performance Computing ausgerichtet ist.“
Mit einer ARM-CPU für PCs und Server wird sich Nvidia mehreren Herausforderungen stellen müssen. Zum einen kommen ARM-Prozessoren trotz erheblicher Leistungszuwächse nicht an die Performance der schnellsten x86-CPUs heran. Zum anderen müssten viele Client- und Server-Anwendungen, die von Unternehmen und Verbrauchern genutzt werden, umgeschrieben werden, damit sie auf ARM-basierten Computern laufen.
in letzterem Punkt erhält Nvidia wohl Unterstützung von Microsoft. Der Softwarekonzern hat ebenfalls zur Eröffnung der CES angekündigt, dass es eine Version von Windows 8 geben wird, die auf ARM-Prozessoren läuft. Zudem sollen künftig auch die Office-Anwendungen die ARM-Architektur unterstützen.
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