Apple hat den kostenlosen VLC Media Player aus seinem App Store verbannt. Grund dafür ist eine Beschwerde eines Entwicklers der Open-Source-Software, wonach der Kopierschutz des App Store gegen die GNU General Public License (GPL) verstößt.
Laut Remi Denis-Courmont, einem der Entwickler der Desktopversion von VLC, ist die Anwendung seit vergangenem Freitag nicht mehr erhältlich. „Auf diese Weise wurde die Inkompatibilität zwischen der GPL und den Nutzungsbedingungen des App Store gelöst – auf die harte Tour“, schreibt er in einem Blogeintrag. „Angesichts der Vorgeschichte sollte dies niemanden überraschen.“
Denis-Courmont selbst hatte Apple über den Verstoß gegen die Open-Source-Lizenz informiert. Nutzer dürfen GPL-Software kopieren, verändern und verteilen, solange die daraus entstehenden Programme ebenfalls unter der GPL veröffentlicht werden. Der Kopierschutz, mit dem Apple alle Programme im App Store versieht, verhindert jedoch, dass Nutzer den Media Player weitergeben können.
Denis-Courmont und andere betrachten den Konflikt zwischen GPL und Apples Terms of Service als eine Bedrohung für die GPL an. Eine andere Ansicht vertritt Romain Goyet, Gründer von Applidium, dem Herausgeber der iOS-Version von VLC: „So wie ich das sehe, verletzen wir nicht die Freiheit anderer“, sagte Goyet gegenüber Ars Technica. „Wir haben kostenlos gearbeitet, unseren Open-Source-Code offengelegt und die App steht gratis für jeden zum Download bereit. Nutzer freuen sich über einen Open-Source-Video-Player im App Store, und einige Leute versuchen, das im Namen der ‚Freiheit‘ zu ruinieren.“
VLC für iPad sowie iPhone ermöglicht die Wiedergabe der gängigsten Videoformate, ohne dass eine Konvertierung erforderlich ist. Die Software kann zudem viele Streaming-Protokolle wiedergeben.
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