Bericht: Indonesien weitet Internetzensur auf Blackberry-Geräte aus

Research In Motion hat angekündigt, in Indonesien „schnellstmöglich“ einen Internetfilter für seine Blackberry-Smartphones einzurichten. Das kanadische Unternehmen kommt damit einer Forderung der indonesischen Regierung nach, die damit gedroht hatte, die Blackberry-Dienste abzuschalten, falls darüber weiterhin Websites mit pornografischen Inhalten erreichbar seien.

Wie das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf einen Vertreter von RIM in Indonesien berichtet, ist es das erste Mal, dass das Unternehmen Internetfilter einsetzt. Für den 17. Januar sei ein Treffen zwischen Vertretern von RIM und der indonesischen Regierung angesetzt, um über das Thema zu sprechen, sagte Gatot Dewobroto, Sprecher des indonesischen Informationsministeriums, der Zeitung.

„RIM arbeitet gemeinsam mit seinen Carrier-Partnern und der Regierung an dieser Sache. Die schnellstmögliche Einrichtung einer zufriedenstellenden technischen Lösung hat höchste Priorität“, zitiert das WSJ aus einer E-Mail des Unternehmens. Schätzungen zufolge gibt es in Indonesien rund 2 Millionen Blackberry-Kunden.

Ende März 2008 hatte Indonesiens Regierung ein Gesetz verabschiedet, das die Produktion und das Aufsuchen von „unmoralischen Inhalten“ im Internet generell verbietet. Informationsminister Tifatul Sembiring hatte laut WSJ vergangenes Jahr damit begonnen, Internet Service Provider des Landes zu verpflichten, pornografische Websites zu blockieren. Zudem forderte er von RIM zu Strafverfolgungszwecken Zugang zu Daten, die über die Blackberry-Dienste versendet werden. Die Daten werden verschlüsselt über RIMs eigene Infrastruktur übertragen, was eine Überwachung von E-Mails, Instant Messaging und Internetnutzung praktisch unmöglich macht.

Aus diesem Grund war das Unternehmen auch mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Indien aneinandergeraten. Die Staaten drohten damit, einige oder sogar alle RIM-Services zu sperren, sollten sie keinen Zugriff auf sie erhalten. Dies konnte der Blackberry-Hersteller aber abwenden. Die Staaten begründeten ihr Vorgehen mit Sicherheitsbedenken.

ZDNet.de Redaktion

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