Nach Ansicht des Sicherheitsanbieters Trend Micro ist Googles Mobilbetriebssystem Android anfälliger für Malware und Hackerangriffe als Apples iOS. Das hat Steve Chang, Aufsichtsratsvorsitzender und Gründer des Unternehmens, in einem Interview mit Bloomberg erklärt.
„Android ist Open Source, was bedeutet, dass auch Hacker die zugrunde liegende Architektur und den Quellcode kennen“, führte Chang aus. Apple sei in diesem Punkt vorsichtiger gewesen. Bestimmte Arten von Viren könnten gar nicht auf dem iPhone ausgeführt werden. Chang bezog sich dabei auf Apples „Sandbox-Konzept, das die Plattform isoliert, wodurch verhindert wird, dass sich bestimmte Viren replizieren oder zersetzen und neu zusammensetzen, um Virenscannern zu entgehen.“
Google sagte Bloomberg zufolge, seine Plattform verfüge durchaus über Schutzvorkehrungen. Dadurch müssten Nutzer Anwendungsentwicklern nur ein bestimmtes Maß an Vertrauen schenken.
Die Sicherheitsdebatte rund um mobile Betriebssysteme läuft schon länger. Im Juli waren Sicherheitsexperten zu dem Ergebnis gekommen, dass beide Plattformen ähnlich sicher seien, dies aber auf unterschiedliche Weise erreichten. Nach Ansicht von Charlie Miller, leitender Analyst bei Independent Security Evaluators, sind die Bedrohungen, die es für beide Systeme gibt, nur eine geringe Gefahr für Nutzer. „Zurzeit sind die meisten Sicherheitsbedenken eher spekulativ. Es ist wahrscheinlicher, dass man sein Mobiltelefon verliert“, sagte Miller damals im Interview mit ZDNet.
Im November entdeckte der Sicherheitsdienstleister Coverity nach eigenen Angaben bei einer Analyse des Android-Kernels gravierende Schwachstellen. 88 der insgesamt 359 Fehler stufte das Unternehmen als „hochriskant“ ein.
Seit Kurzem bietet Trend Micro eine cloudbasierte Sicherheitslösung für Android an. Die App, die 3,99 Dollar kostet, soll Nutzer vor Phishing, Identitätsdiebstahl und Malware schützen. Das Unternehmen vertreibt auch eine Sicherheitsanwendung für iOS.
Antivirenhersteller warnen vor Schädlingen im Android Market und bieten kostenpflichtigen Schutz an. ZDNet erläutert, warum es faktisch keine Malware für das Google OS gibt, und ein Virenschutz nicht erforderlich ist.
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