Xing hat einem von Media-Treff veröffentlichten Bericht zufolge im vergangenen Jahr 25 Prozent seiner Nutzer eingebüßt. Demnach verteidigt es zwar seinen nationalen Markt gegenüber dem globalen Marktführer im Business-Bereich, LinkedIn, erreicht mit 2,4 Millionen Unique Users im Dezember 2010 jedoch weniger Menschen als noch 2009. Die Zahlen (PDF) stammen von Compass Heading.
Xing-Sprecher Marc-Sven Kopka kontert, Xing habe in allen Quartalen 2010 ein starkes Mitgliederwachstum verzeichnet. „Wir sind auf Wachstumskurs und freuen uns über diese Entwicklung“, heißt es in seiner Klarstellung.
Kopka argumentiert, dass die Nutzung eines Business-Netzwerks im Weihnachts- und Urlaubsmonat Dezember naturgemäß geringer ausfalle als in anderen Monaten. „Da aktuell Zahlen aus Dezember mit Zahlen aus Januar 2010 verglichen werden, ergibt sich zwangsläufig ein verzerrtes Bild. Das wäre in etwa so, als würde man bei einem Vergleich des Traffics von Dezember zu Januar einen extremen Nutzer-Zuwachs unterstellen.“ Üblich seien aus diesem Grund Vergleiche mit dem jeweiligen Vorjahresmonat – die Compass Heading nicht anstellt.
Freilich werden hier Äpfel mit Wassermelonen verglichen: Zum einen liefert Compass Heading nur Zahlen zu Seitenabrufen und Unique Users – und zwar im monatlichen Vergleich. Mitgliederzahlen fehlen, ebenso wie Angaben zum Vergleichszeitraum 2009. Zum anderen greift vermutlich, was Jurist Jens Ferner in einem Blogbeitrag moniert: „Freie Gruppen wie bei Facebook sind bei Xing undenkbar, stattdessen kosten rudimentäre Funktionen wie das Versenden von Nachrichten gleich Geld und sind in weitergedachten Varianten wie beim Firmenprofil gleich viel zu teuer.“
Viele Anwender dürften Xing zur Online-Präsentation ihres Lebenslaufs nutzen – der sich naturgemäß nicht täglich ändert. Von insgesamt 10,11 Millionen Mitgliedern verfügen rund 733.000 über einen bezahlten Premium-Account und können Nachrichten versenden.
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