Rudolf Elmer, ehemaliger Chef der Niederlassung der Schweizer Privatbank Julius Baer auf den Kaimaninseln, hat auf einer Pressekonferenz in London zwei CDs an Wikileaks-Gründer Julian Assange übergeben. Wie The Register mitteilt, enthalten sie die Namen von über 2000 Inhabern von Geheimkonten in der Schweiz. Wikileaks will die Daten nach einer Prüfung offenlegen.
Dem Bericht zufolge ist es nicht das erste Mal, dass Elmer Daten an Wikileaks weitergegeben hat. Er sei der Ansicht, die Öffentlichkeit müsse erfahren, was er wisse. Das Banksystem schade der Gesellschaft. In der Schweiz muss sich Elmer ab Mittwoch wegen Verstößen gegen das Bankgeheimnis vor Gericht verantworten.
Die CDs sollen Namen von Personen aus aller Welt enthalten, darunter Geschäftsleute und Künstler aus Großbritannien, den USA und Deutschland, heißt es in einem Bericht der BBC. Assange zufolge werde es rund zwei Wochen dauern, bis die Daten, die aus den Jahren 1990 bis 2009 stammten, gesichtet seien. Möglicherweise werde Wikileaks auch mit Behörden wie dem britischen Betrugsdezernat (Serious Fraud Office) zusammenarbeiten.
Assange ist derzeit gegen Kaution auf freiem Fuß, während er auf die Verhandlung über den Auslieferungsantrag der schwedischen Justiz wartet, die am 7. und 8. Februar stattfinden soll. In Schweden wird Assange sexueller Missbrauch vorgeworfen. Laut einer von der britischen Polizei am 7. Dezember veröffentlichten Pressemitteilung wird er der Nötigung, der sexuellen Belästigung und der Vergewaltigung beschuldigt. Er beteuert jedoch seine Unschuld.
Wikileaks will mit der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten mehr Transparenz schaffen. Das kommt nicht überall gut an. ZDNet bietet in diesem Special Nachrichten und Hintergrundberichte über die umstrittene Whistleblower-Plattform.
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