Das World Wide Web Consortium (W3C) hat ein Logo für HTML 5 vorgestellt. Es bewirbt damit die neue Webseiten-Beschreibungssprache – und sich selbst. Der Verkauf von T-Shirts und Aufklebern hat bereits begonnen.
„Wir wollen die Aufmerksamkeit für die Techniken des W3C erhöhen und für die Akzeptanz der Standards werben – mal ganz abgesehen von der Arbeit an der Spezifikation, Test-Suiten und nützlichem Material für Entwickler“, sagt W3C-Sprecher Ian Jacobs.
Merkwürdigerweise ist das Konsortium der Ansicht, dass das Logo nicht nur für HTML 5 steht, sondern auch für „CSS, SVG, WOFF und andere offene Webtechnologien“, wie es in einer Sammlung von Fragen und Antworten heißt. Cascading Style Sheets (CSS) dienen der Formatierung und ermöglichen grafische Effekte, Scalable Vector Graphics (SVG) ist ein 2D-Beschreibungsformat, und das Web Open Font Format (WOFF) ermöglicht das freie Einbinden von Schrifttypen in Webseiten. Das W3C sieht eine andere Art von Untergliederung vor: „Neben dem HTML-5-Logo gibt es Icons für acht Technologie-Klassen, die die HTML-5-Familie ermöglicht. Sie können der Hervorhebung spezifischer Bereiche wie Offline, Grafik oder Verbindungen dienen.“
Die unpräzise Verwendung wichtiger Begrifflichkeiten stößt bei Programmierern nicht auf ungeteilte Begeisterung. „Grundsätzlich: #HTML-5-Logo = gute Sache. Bin enttäuscht, dass CSS 3 hineinverwickelt wird“, tweetete Bruce Lawson, der bei Opera arbeitet und Autor eines Buchs über HTML 5 ist. Er schlägt stattdessen das Kürzel NEWT vor: „New Exciting Web Technologies“. „Newt“ heißt aber auf Englisch auch der Molch.
Die Marketing-Vereinfachung von HTML 5 ist aber wohl im Grunde längst irreversibel – spätestens, seit Apple vergangenes Jahr eine HTML-5-Kampagne fuhr. Auch hier wurden Techniken gezeigt, die über HTML 5 weit hinausreichten. Eigentlicher Fokus war CSS, wenn man nach der statistischen Mehrheit der Apple-Beispiele geht.
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