Mozilla hat auf Anregung der amerikanischen Handelskommission FTC einen Mechanismus entwickelt, um aus dem Browser heraus verhaltensbasierte Werbung (OBA – Online Behavioural Advertising) zu unterbinden. Es handelt sich, wie von der FTC vorgeschlagen, um einen Ansatz, der nur zwei Möglichkeiten zulässt – Werbung oder keine Werbung.
Mozillas „Do Not Track“-Technologie fußt auf einem simplen Prinzip: Vom Browser versandte Netzwerk-Datenpakete signalisieren einer Website, dass ein Anwender seine Webnutzung nicht verfolgt haben will. Eine Schwierigkeit besteht jedoch darin, Website-Betreiber dazu zu bringen, den Hinweis zu respektieren.
Laut Alex Fowler, Leiter der Abteilung für Global Privacy und Public Policy bei Mozilla, würde ein Browser eine Website während des normalen Kommunkationsprozesses per HTTP benachrichtigen. Hauptproblem könnte seiner Ansicht nach tatsächlich eine fehlende Kooperation seitens der Betreiber werden.
„Als ersten von vielen Schritten bieten wir ein Feature an, das es Nutzern erlaubt, eine Browser-Präferenz zu setzen. Diese gibt den Wunsch, nicht von Dritten für Werbezwecke getrackt zu werden, mit jedem Klick und beim Betrachten jeder Seite per „Do Not Track“-HTTP-Header an die Websites weiter“, schreibt Fowler in seinem Blog. „Wir denken, dass ein Header-basierter Ansatz auf Dauer potenziell besser ist, weil es ein klarerer und universellerer Opt-out-Mechanismus ist als Cookies oder schwarze Listen.“ Mozillas Idee sei leichter umzusetzen und weniger komplex.
Die Herausforderung sei es, die Technologie sowohl in Browser als auch Websites zu implementieren, um effektiv zu sein. „Mozilla ist klar, dass es sich hier um ein Henne-Ei-Problem handelt. Wir versuchen, das Feature in kommenden Firefox-Versionen zu verwenden.“
Mozilla arbeitet offenbar nicht als einziger an einem „Do Not Track“-Mechanismus. Laut dem Wall Street Journal wird Google voraussichtlich demnächst ein Tool namens „Keep My Opt-Outs“ vorstellen, das es Nutzern ermöglicht, dauerhaft vor zielgruppenspezifischer Werbung von Dutzenden von Unternehmen verschont zu bleiben.
Die Federal Trade Commission hatte Anfang Dezember 2010 einen Vorschlag (PDF) vorgelegt, wie sich bestimmte zielgruppenspezifische Online-Werbung und Webmarketing reglementieren lassen. Er orientiert sich an der sogenannten „Do Not Call“-Liste, die ähnlich funktioniert wie die deutsche Robinsonliste für postalische und Telefonwerbung.
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